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Hieronymus Bosch
10/11/2016 - 19/03/2017
Gemäldegalerie, Berlin

Zum 500. Todesjahr von Hieronymus Bosch zeigen die Gemäldegalerie und das Kupferstichkabinett in einer Studioausstellung ihre Bestände an Werken des Meisters selbst, an Kopien nach ihm und an Arbeiten, die von Bosch inspiriert sind. Den Mittelpunkt der Gemäldepräsentation bildet die Tafel mit Johannes auf Patmos, ein signiertes Hauptwerk von Bosch. Ihm stehen vier Kopien nach den großen Schöpfungen des Malers gegenüber, darunter das monumentale Weltgericht, das kein geringerer als Lucas Cranach der Ältere nach Boschs heute in Wien befindlichem Original fertigte. Ein Triptychon der Versuchung des hl. Antonius, das um 1550 als verkleinerte Variante des berühmten Werks in Lissabon entstand, kann nach einer gerade abgeschlossenen Restaurierung nun erstmals seit 150 Jahren wieder gezeigt werden. Dass die phantastischen Welten des Hieronymus Bosch auch noch im 17. Jahrhundert eine Inspirationsquelle für niederländische Künstler waren, zeigen Gemälde von Adriaen Brouwer, David Teniers d. J. und Frans Francken d. J.

Das Kupferstichkabinett verwahrt über die Hälfte der noch erhaltenen eigenhändigen Bosch-Zeichnungen, die als Höhe- und Endpunkt der niederländischen Zeichenkunst des 15. Jahrhunderts gelten. Darunter nimmt Das Feld hat Augen, der Wald hat Ohren als eines der drei sogenannten Meisterblätter eine herausgehobene Stellung ein. Boschs intime Zeichnungen offenbaren einen Virtuosen, der seine Wesen und Visionen in intuitiv-skizzenhafter Weise mit wenigen Federstrichen aufs Papier zu bringen verstand. Zum ersten Mal seit 15 Jahren werden jetzt sämtliche Berliner Blätter von Bosch gezeigt, sowohl Vorder- als auch Rückseiten. Aus konservatorischen Gründen werden die äußerst empfindlichen Arbeiten dabei jeweils paarweise und abwechselnd für wenige Wochen ausgestellt. Ergänzt werden die Originale des Meisters um Zeichnungen und Druckgraphik aus Boschs Umkreis sowie seiner Nachfolge und Rezeption, die von Alart du Hameel über Pieter Bruegel bis zu James Ensor reicht.

Quelle: Staatliche Museen zu Berlin