Rohe Emotionen: Die intuitive Kunst von Thomas Riesner

Ausschnitt des Werks „Injuries 2“
Ausschnitt des Werks „Injuries 2“

Thomas Riesner, 1971 in Leipzig geboren, ist ein autodidaktischer Künstler, dessen Werke zur Outsider Art bzw. Art Brut gezählt werden. Seit über 30 Jahren widmet er sich der Malerei. Seine Bilder zeichnen sich durch Ursprünglichkeit, Spontaneität und eine oft beklemmende Atmosphäre aus.

Was ist Outsider Art bzw. Art Brut?

Der Begriff „Art Brut“ – übersetzt „rohe Kunst“ – wurde 1945 von dem französischen Künstler Jean Dubuffet geprägt und bezeichnet künstlerische Arbeiten von Personen, die außerhalb des etablierten Kunstbetriebs agieren. Diese Kunstform lebt von ihrer Unmittelbarkeit und wird häufig von Autodidakten geschaffen, die keinen Zugang zu traditionellen Ausbildungswegen hatten. Outsider Art, das englische Pendant, betont ebenfalls die Unabhängigkeit von künstlerischen Normen. Werke dieser Kunstrichtung haben eine rohe, unverfälschte Ausdruckskraft, die oft aus tiefen emotionalen oder existenziellen Impulsen hervorgeht.

Thomas Riesner reiht sich mit seiner direkten und instinktiven Arbeitsweise nahtlos in diese Tradition ein. Seine Werke sind unmittelbar und fern von akademischen Zwängen. Gleichzeitig behandeln sie Themen aus dem Unterbewusstsein – ein zentrales Merkmal der Outsider Art.

Intuitiver Zugang zur Kunst

Riesners künstlerischer Weg begann 1990 während einer Kunsttherapie in einem Krankenhaus. Dieser Moment weckte in ihm eine Leidenschaft, die ihn bis heute antreibt. Ohne konkrete Vorbilder entwickelte er einen Stil, der sich ausschließlich aus seiner Intuition speist. Auch seine durchgängige Vorliebe für das Hochformat entspringt keinem strategischen Kalkül, sondern einer gefühlsmäßigen Präferenz. Diese spontane Herangehensweise macht den Kern seiner Werke aus.

Viele seiner Bilder entstehen aus einer momentanen Gefühlslage heraus oder verarbeiten Erlebnisse, die tief in seinem Unterbewusstsein verankert sind. Vor allen Dingen negative Erfahrungen aus Kindheit und Jugend haben einen prägenden Einfluss. Diese Themen finden ihren Ausdruck in archaisch anmutenden Figuren voller roher Präsenz. Seine ungeschliffene Bildsprache unterstreicht dabei die Authentizität und Ursprünglichkeit seiner Werke.

Inspiration durch Musik und Film

Neben seinem inneren Gefühlsleben spielen Musik und Film eine zentrale Rolle in seinem Schaffen. Besonders die melancholischen und düsteren Klänge des Dark Wave beeinflussen seinen künstlerischen Prozess. Auch Horrorfilme gehören zu seinen Inspirationsquellen – ein Einfluss, der sich in der oft düsteren Atmosphäre seiner Bilder widerspiegelt.

Kunst ohne Worte

Indem Riesner bewusst auf begleitende Worte verzichtet, lädt er den Betrachter ein, eine eigene emotionale Verbindung zu seinen Werken herzustellen. Diese Offenheit ermöglicht eine persönliche Interpretation und reflektiert die Unmittelbarkeit seiner Kunst.

Ausblick und Ziele

Für die Zukunft hat sich Thomas Riesner klare Ziele gesetzt: Er möchte seine Werke in Ausstellungen präsentieren, in Kunstsammlungen aufgenommen werden und in Magazinen mehr Beachtung finden.

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