Eine besondere Dokumentation lädt zu einer Reise in die Vergangenheit ein: Der MDR-Film „Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam – Amateurbands in der DDR“ von Tim Evers beleuchtet die Geschichten und das Lebensgefühl jener Musikerinnen und Musiker, die in der DDR in Amateurbands aktiv waren und Wochenende für Wochenende die Menschen begeistert haben.
Ob in Dorfgaststätten, Kulturhäusern oder Jugendclubs – die sogenannten „Amateurtanzmusiker“ waren die Stars von nebenan. Mit Songs von Billy Idol, Bryan Adams oder Tina Turner sorgten sie für einen Hauch von Freiheit in einer kontrollierten Gesellschaft. Der Film lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, darunter Dirk Michaelis, bekannt durch den Hit „Als ich fortging“. Er schildert, wie diese Auftritte den Alltag durchbrachen und ein Gefühl von Weite schenkten – selbst wenn die Tour nur bis Eisenach führte.
Die Dokumentation erzählt von kreativen Lösungen angesichts knapper Ressourcen: Eine Band baute ihre Lichtanlage aus Kuchen-Backformen, andere improvisierten mit selbstgebautem Equipment. Auch legendäre Bands wie „Die Art“, die aus der Leipziger Underground-Szene stammt, oder die Frauen-Rockband „Na und“ aus Dresden finden ihren Platz in der Geschichte.
„Wie Tina Turner nach Niedertrebra kam“ zeigt nicht nur die musikalische Leidenschaft, sondern auch die Herausforderungen und den Einfallsreichtum der Musikerinnen und Musiker in der DDR. Es ist ein Blick zurück auf eine Zeit, in der Musik Freiheit bedeutete – wenn auch nur für ein paar Stunden.
Die 89-minütige Dokumentation ist noch bis zum 19.12.2025 in der ARD-Mediathek verfügbar.