Winterlights: ein funkelndes Winterwunderland

In blaues Licht getauchtes, auf dem Kopf stehendes Winterwunderland

08.11.2024 - 05.01.2025

BERLIN, DARK MATTER

Während der Berliner Winter seine kalte Dunkelheit über die Stadt legt, erstrahlt im Außenbereich einer ehemaligen Fabrik an der Köpenicker Chaussee 46 ein Lichtermeer: Vom 8. November bis zum 5. Januar lädt die Licht- und Klanginstallation „Winterlights“ von Christopher Bauder die Besucherinnen und Besucher ein, in ein auf den Kopf gestelltes Winterwunderland einzutauchen.

Vor dem Eingang werden die Gäste von einer Reihe leuchtender Ballons begrüßt, die an die bekannte Lichtgrenze-Installation erinnern. Anlässlich des 35. Jahrestages des Mauerfalls hat Christopher Bauder einige der fast 8.000 illuminierten Ballons, die vor zehn Jahren zum 25. Jahrestag des Mauerfalls den ehemaligen Mauerverlauf auf über 15 Kilometern Länge nachzeichneten, im Eingangsbereich installiert. Die Ballons symbolisierten die einstige Teilung der Stadt und verleihen dem Winterlights-Erlebnis nun eine besondere historische Note.

Dann öffnet sich der Blick auf die eigentliche Installation: Ein Meer aus rund 300 Nadelbäumen – viele von ihnen hängen kopfüber von oben herab – schafft ein surreales Bild. Rund 100.000 Lichter in unterschiedlicher Form wechseln Farbe und Intensität im Einklang mit der mal ruhigen, mal rhythmischen, clubtauglichen Musik des niederländischen Komponisten Chris Kuijten. Wenn alle Bäume gleichzeitig zu funkeln beginnen und der Nebel aus den Nebelmaschinen den Boden verschwinden lässt, entsteht eine besondere Szenerie.

Auf dem Weg durch den Lichterwald steigt einem wiederholt der Duft von Glühwein und alkoholfreiem Punsch in die Nase. Verschiedene erhöhte Plattformen bieten einen guten Überblick. An einer Stelle lässt sich das Spektakel gar bequem von Liegestühlen aus verfolgen.

Die auf die Lichtchoreographie abgestimmte Musik trägt wesentlich zur Gesamtwirkung bei. Christopher Bauder betonte in seiner Einführung, dass er von Kuijtens Komposition sofort überzeugt war und keine Änderungswünsche hatte.

Ein Durchlauf dauert etwa 40 Minuten, aber ich empfehle, sich die Zeit für mindestens zwei Durchläufe zu nehmen und den Standort hin und wieder zu wechseln, um die Installation aus verschiedenen Perspektiven zu erleben. Ein Ticket kostet 10 Euro (online) oder 12 Euro (vor Ort). Das etwa 1000 Quadratmeter große Gelände öffnet jeweils dienstags bis sonntags um 17 Uhr.

Für mich war der Besuch eine kurzweilige Erfahrung, auch wenn die vorangehende Installation von Christopher Bauer (Sommerlights) etwas beeindruckender und vielfältiger war. Alles in allem ist die Installation „Winterlights“ eine gelungene Kombination aus Licht und Klang, die die dunklen Wintertage in Berlin angenehm erhellt und eindrucksvoll wie auch ungewöhnlich auf die bevorstehende Weihnachtszeit einstimmt.

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