Stephan Graf v. Bothmer: StummfilmKonzerte-Festival
Zwölf-Apostel-Kirche, Berlin17.01.2025 bis 22.03.2025
Von Januar bis März 2025 präsentiert das Stummfilmkonzert-Festival u. a. Hitchcock-Filme mit Jens Wawrczeck (Sprecher von Peter Shaw bei „Die drei ???“), den Gruselklassiker „Nosferatu“ mit dem Berliner Live-Filmmusic-Orchestra und Chor, eine Berlin-Premiere der digitalisierten Fassung des Films „Alkohol“ und ein Konzert am CineTronium mit Visuals von Michael Koschorreck (Visual Artist für Tangerine Dream).
17.01. – Alkohol (Orgel)
Graf v. Bothmer interpretiert dieses seltene wie eindrucksvolle Drama um den Sohn einer Alkoholikerin und eines Mörders mit neuer Filmmusik live an der Kirchenorgel. Wiederentdeckung eines herausragenden, verschollenen gewesenen Stummfilms und dessen Berliner Premiere der digitalisierten Fassung.
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18.01. – The Kid (Orgel)
Charlie Chaplin mischt erstmals in der Filmgeschichte Humor und Sozialdrama und erzählt die Geschichte eines Tramps, der einen Waisenjungen aufzieht. Ein berührender Klassiker voller Lachen und Herz.
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24.01. – Nanook of the North (Orgel)
Dokumentarfilm über das traditionelle Leben der Inuit (damals: Eskimos). Eine faszinierende Reise in eine unwirtliche, aber beeindruckende Welt. Graf v. Bothmer hat ein Jahr lang in Alaska gelebt; seine Vertonung an der Orgel wird sie packen.
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25.01. – Buster Keaton: The Navigator (Orgel)
Buster Keaton strandet auf hoher See und sorgt für urkomische Abenteuer. Slapstick und Einfallsreichtum vom Feinsten!
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28.02. – The Crowd (Orgel)
Graf v. Bothmer interpretiert die bewegende Geschichte über das Streben nach Glück in der anonymen Großstadt. Ein Meisterwerk über den Menschen im Strudel der Masse. Auch filmmisch ein Highlight.
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01.03. – Berlin. Die Sinfonie der Großstadt (Orgel)
Ein visuelles Gedicht über das Leben im Berlin der 1920er Jahre. Dynamisch, rhythmisch und voller urbaner Energie: eine Hymne auf Berlin! Atemberaubend
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07. + 08.03. – Nosferatu (Chor, Kirchenorgel, Berliner Live-Filmmusic-Orchestra)
Bothmers Komposition ist die erfolgreichste Musik zu NOSFERATU seit der Stummfilmzeit. Sie ist packend und extrem suggestiv: Archetypen werden lebendig und das Publikum wird in den Film hineingesogen. Eine ebenso wunderbare wie unheimliche Reise ins Unbewusste, das Land der verborgenen Ängste und Wünsche. [F.W. Murnau, D 1922]
Berliner Live-Filmmusic-Orchestra: Fanny Rennert (Sopran), Kristoff Becker (E-Cello), (Kirchenorgel, Komposition), Florian Goltz (Perkussion), Chor: silent voices
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14.03. – The Farmers Wife (Orgel)
Eine heitere, fast romantische Komödie, die den ländlichen Charme Englands einfängt. Hitchcock beweist hier sein Talent für humorvolle und feinfühlige Inszenierung. Einführung und Lesung mit Jens Wawrczeck, der Sprecher von Peter Shaw bei „Die drei ???“. Jens Wawrczeck wird aus seinem Hitchcock-Buch und aus den Romanvorlagen lesen und die Anwesenden an seinem tiefreifenden Wissen über Hitchcock teilhaben lassen.
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15.03. – Downhill (Orgel)
Ein düsteres Drama über Schicksal, Missverständnisse und gesellschaftliche Fallstricke. Hitchcock zeigt hier seine Fähigkeit, emotionale Konflikte durch visuelle Brillanz und symbolische Bildsprache zu erzählen.
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15.03. – Hitchcock Marathon (Flügel)
09 Uhr: The Pleasure Garden (1925) (Irrgarten der Leidenschaft)
Hitchcocks erster Spielfilm zeigt, wie Leidenschaft und Verrat sich in der Welt des Theaters entfalten. Die Geschichte von Tänzerinnen, Träumen und zerstörerischen Beziehungen ist ein faszinierender Einstieg in Hitchcocks Talent für visuelle Erzählungen.
11 Uhr: The Ring (1927) (Der Weltmeister)
Ein packendes Boxerdrama, das Rivalität, Liebe und Ehrgeiz auf die Leinwand bringt. Mit diesem Film zeigt Hitchcock seine experimentelle Seite, besonders in der Bildkomposition.
13 Uhr: Champagne (1928)
Eine spritzige Satire über Reichtum, Liebe und Gesellschaft. In diesem leichten, stilvollen Werk experimentiert Hitchcock mit visueller Eleganz und Humor.
15 Uhr: The Manxman (1929) (Der Mann von der Insel Man)
Ein emotional aufgeladenes Drama über Liebe, Loyalität und Verrat auf der Isle of Man. Dieser Film markiert einen Übergang zu Hitchcocks späteren psychologischen Themen und meisterhaften Charakterstudien.
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14.03. – The Lodger A Story of the London Fog (Orgel)
London, das im Nebel versinkt und ein Serienmörder: Hitchcocks erster Thriller bietet Spannung und psychologische Tiefe, die zu seinem Markenzeichen werden sollten. Ein Klassiker, der den „Master of Suspense“ ankündigte. Einführung und Lesung mit Jens Wawrczeck, der Sprecher von Peter Shaw bei „Die drei ???“. Jens Wawrczeck wird aus seinem Hitchcock-Buch und aus den Romanvorlagen lesen und den Gäste an seinem tiefreifenden Wissen über Hitchcock teilhaben lassen.
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15.03. – Easy Virtue (Flügel)
Basierend auf dem Stück von Noël Coward, bietet dieser Film eine kritische Auseinandersetzung mit Moral und gesellschaftlichem Ansehen. Hitchcock kombiniert hier subtile Ironie mit melodramatischer Intensität.
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21.03. – Schizophrenia (Orgel)
[s’chizein „spalten“, phren „Seele“]
Konzert mit Visual Artist Michael Koschorreck (u.a. für Tangerine Dream) – ohne Stummfilm.
Es geht nicht um die Krankheit, sondern um die Inspiration aus der Wortbedeutung von Gefühlen der Zerrissenheit, ganz persönlich bis zur Weltpolitik. Stephan v. Bothmer spielt sein CineTronium, ein elektronisches Musikinstrument, dass er speziell für Live-Filmmusik entwickelt hat. Mit dabei sind der modernste Synthesizer (Osmose) überhaupt und einer der ältesten (EMS Logic). Für den Osmose schreibt er gerade die erste Klavierschule, denn er eröffnet expressive Möglichkeiten, die über alles bisher Dagewesene hinausgehen – aber nur, wenn man eine absolut herausragende, angepasste Fingerfertigkeit entwickelt, die wiederum weit komplexer ist als die Spieltechniken am Flügel.
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22.03. – The Man Who Laughs (CineTronium)
Die tragische Geschichte eines entstellten Mannes (Conrad Veidt), dem als Kind ein Lachen auf den Mund operiert wurde. Das entstellte Gesicht wurde übrigens zur Vorlage für Batmans Joker.
Weltpremiere: Die erste Stummfilm-Interpretation am Osmose (einem völlig neuartigen Synthesizer, mit enormer Ausdrucksstärke. Die erforderliche Fingerfertigkeit übersteigt die am Flügel; Stephan v. Bothmer schreibt die erste Klavierschule für den Osmose. Er ist auch der Einzige, der eine zweimanualige Version spielt.)
Weitere Konzerte von Stephan Graf von Bothmer » www.stummfilmkonzerte.de