Angel Theory – Transmission EP / Fatal Condition

Nein, ich möchte hier keine Abhandlung über Boten, die „von oben“ (ob es nun die Steuerfahndung oder jemand mit Flügeln ist) kommen, bringen. „Angel Theory“ ist der Name einer Band. Und die Band, das ist Charles Fenech. Charles Fenech kommt aus dem Land, in welchem die Menschen Kopfstehen. Und zwar aus Melbourne.

Melbourne, Australien? Was hat man da nicht gleich für Assoziationen! …Känguruhs, Koalas, Eukalyptus, Bumerangs und Didgeridous. Nehmen wir das letzte Wort auf und lassen es aber auch gleich wieder fallen. Charles bringt uns zwar Musik mit, die aber keineswegs „landestypisch“ ist. Nein, seine Musik ist der typischen Klangwelt eines internationalen Volkes zuzuordenen: dem „Schwarzen Volk“. Ordentlich eingruppiert nennt man seinen Stil „Electronic Body Music“. Elektronische Klänge aus heftigen Beats und darüber schwebenden Melodien zusammengefügt. Und wen diese Musik anspricht, dem fährt sie mächtig in den Körper… welcher sich dem Rhythmus nicht entziehen kann.

EBM – eine der musikalischen Ausdrucksformen, die fern der Unterhaltungsmusik der breiten Masse von großer Vielseitigkeit und Ausdrucksstärke geprägt ist. Außenstehenden oft traurig und düster, finster erscheinende Klänge beschreiben in höchstem Masse sensibel und eindringlich die Welt, wie sie denn häufig ist: nicht gerade eine „Heile Welt“.

Hier nun Charles Fenech, „Angel Theory“, der uns seine Sicht auf die Welt und Ein-Sicht in seine Gefühle darbringt.

Kann man eine künstlerische Ausdrucksform beurteilen… verurteilen? Experten (wer auch immer sich dazu berufen fühlt) können das. Doch bin ich kein Experte. Bin nur ein empfindsamer Mensch, der sich nicht vor der Wirklichkeit des Lebens verschließt. Und dieser „EngelTheorie“ kann ich mich nicht verschließen.

Bisher wurden die „Transmission EP“ und das Album „Fatal Condition“ eingespielt. Als Veröffentlichungs-termin für Transmission EP“ ist der 19.04.2004 genannt. Auf „Fatal Condition“ gilt es dann noch zu warten…

„Transmission EP“ ist eine Remix-Zusammenstellung. Remix – wer damit etwas anfangen kann – das Thema wird in den unterschiedlichsten Ausdrucksformen von diversen Bands umgesetzt. Im typisch schwarzen „Dark Pop“ im Stil von LEMONSOUL, eine verrückt-verzerrte Variante gemäß STARK und in schillernden Frequenzen, wie sie COVENANT setzt. Die AngelTheory-Mixe sind variationsreich: rasantes Tempo, oder verträumtes Verweilen.

Eine Dancefloor-Caprice von David Bowies „Fashion“. Oder auch die emotionale ausschweifend-unheimliche Paranoia. „Transmission E.P.“ ist ein ausgezeichneter Einstieg für Angel Theory: Ein bedeutend eigenständiger Release mit über 40 Minuten Spielzeit, der das Interesse für die später erscheinende CD weckt.

„Fatal Condition“ – spannungsgeladene Atmosphäre, weiche Akzente, dunkle Melodien, harter Sound… sehr persön-liche Emotionen werden hier spürbar. Charles Fenech arbeitet charaktertief die Einheit und das Nebeneinander der Gegensätze heraus, Gut-Böse, Schwarz-Weiss, Liebe-Hass. Die Musik greift tief in eigene Empfindungen und wühlt sich in den Körper. Aber das lässt sich mit zum Beat passenden Wippen und Nicken befreiend in Bewegung umsetzen. „Fatal Condition“ dürfte die Tanzflächen in den Clubs durchaus füllen. Dieses Album wird melancholischen und temperamentvollen Stim-mungen gerecht.

AngelTheory ist beim australischen Label GUP www.gup.net unter Vertrag. Wer mag, kann sich auf der englischsprachigen Homepage der Band www.angeltheory.com oder bei www.endless-records.de weiter-führend informieren.

Vielleicht habe ich das Interesse und die Neugier geweckt, eine Reise in die „Dunkle Musikalische Welt“ zu unternehmen. Für Insider, deren Hörgewohnheiten sich auch auf das EBM-Land erstrecken, ergibt sich mit AngelTheory durchaus eine Bereicherung.

Alsooo – ich habe die Remix-EP und das Album, die innovativ und in keinster Weise langweilig sind, sehr genossen.

Hiermit empfehle ich Ihnen Angel Theory, wünsche noch einen ange-nehmen Aufenthalt bei T-Arts und nun empfehle ich mich auch.

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