Christine Schuler ist eine Autodidaktin – Malerin, Photographin, Gestalterin, Musikerin, geboren 1955 in Nürnberg als erstes Kind junger Eltern, „die dank dieses kleinen Missgeschicks eine Familie wurden“. In die Wiege gelegt wurden ihr offensichtlich Phantasie und Talent bei kindlicher Rationalität. So unterstützte sie den konkreten Geschwister-Wunsch an ihre Eltern mit Streuzucker auf dem Fensterbrett für Gevatter Storch. Doppelt hält besser! Gleiches Prinzip wurde mit Abendgebeten eingehalten – obwohl Christine nicht an die Existenz eines Gottes glaubte.
Frühzeitig bannte Christine ihre Eindrücke und Phantasien auf Papier. Katastrophen, der Tod nahestehender Menschen, Gruselgeschichten – die Gedanken hierzu mussten raus aus den Kopf. Auch wenn sich die anfänglichen Ergebnisse auf Papier eher enttäuschend ausnahmen. Anregung für die ersten düsteren Bildnisse waren der Tod des Uropas und der Unfall eines Reiters. Die Faszination für das Gruselige hat sich jedenfalls bis heute erhalten.
„Nach kleinen und größeren Abstechern in die naive Malerei, die Liebe, das Zeichnen mit Bleistift und die Musik arbeitete ich dann endlich ernsthaft an der Technik und vor allem an der Disziplin, seit jeher meine größte Schwachstelle. Langsam wurde es so, wie es sein sollte. Ich kündigte meinen Job und malte ein halbes Jahr lang jeden Tag acht Stunden.“
Christine Schuler gestaltete 1989 ihre erste Ausstellung. Thematisch angelegt: „Holz + Stein – beschäftigt sich vorwiegend mit der Schönheit des Verfalls“ und „Schrecken + Sünde – befasst sich natürlich mit Grusel und Sex, manchmal sogar gleichzeitig“.
Und so ranken sich alle Werke von Christine um Verfall und Schönheit. Landschaftsbilder, Pflanzendetails, aber auch Objekte der finsteren Ecken im Kopf: „Messer, Scherben und Rasierklingen, Ängste und die Monster aus dem Kleiderschrank, finstere Andeutungen und seltsame Arrangements.“
Aus der Metamorphosen-Serie stellen wir hier einige Bilder vor. Christines Phantasie formte aus bizarr geformten Bäumen „Waldwesen“. Tiere und Menschen verschmelzen mit Baum und Fels und erzählen dunkle Geschichten.
„Seit dieser ersten Ausstellung hat es ca. 25 weitere gegeben, meistens im Großraum Nürnberg/Fürth/Erlangen, an allen möglichen und auch eher unmöglichen Orten, Galerien, Kneipen und Cafes, Läden und Rathaus und so weiter. 2012 sogar auf dem WGT in Leipzig.“
Ausstellungen unter anderem:
1991 Mesnerhaus Großhabersdorf
2002 Creperie Nürnberg (mit Musik von Iwona Bernad)
2009 Galerie Armer Teufel, Nürnberg (mit Gaby Pfeiffer, Quilt)
2009 Rathaus Heroldsberg
2011 Galerie Sabine Härdl, Nürnberg
Coole bilder