Kristina Günak ist eine junge Frau noch nicht einmal Mitte Dreißig. Wohnt und lebt im Norden unseres Landes. Verdiente sich einige Jahre den Lebensunterhalt als Immobilienmaklerin. Nunmehr verwirklicht sie sich als Mediatorin und systemischer Coach und: Autorin. Wer vor oder nach dem Lesen ihres ersten Buches mehr über die Autorin erfahren möchte: www.kristina-guenak.de.
Nun zum Buch mit dem Titel „Hexe zum Verlieben“. Vorausschicken möchte ich, dass ich nicht der typische Leser von Hexen- oder Zauberer-Büchern bin. Verführt hat mich der Klappentext des Verlages: „Elionore Brevent, Immobilienmaklerin und Hexe, hat ihr Leben perfekt im Griff. Selbst dass ihr neuer Klient, der charmante Nicolas Deauville, sich ausgerechnet als Vampir entpuppt, kann sie nicht erschüttern. Die Elfen im Garten seiner verfallenen Villa entwickeln sich hingegen schnell zu einem echten Problem. Die eigentlich schon lange aus Deutschland verschwundenen Wesen erklären nämlich, dass Eli ihre prophezeite Heilsbringerin sei und ein magisches Artefakt für sie wiederbeschaffen müsse. Als sich dann auch noch auf leisen Pfoten der mysteriöse Werjaguar Vincent in ihr Haus schleicht, gerät Elis wohlgeordnete Welt endgültig aus den Fugen.“
Elionore ist also eine Immobilienmaklerin und tagsüber sehr beschäftigt. Ihre Mutter hat Elionore die Hexenkraft vererbt. Vater und Brüder sind Normalos. Man lebt gut und unauffällig. Da zu früherer Zeit das Hexen den Hexen sozusagen meist ein brennendes Problem bereitet haben, behält Eli sich die Nächte vor für kleine Schutzzauber und zum Erforschen von Erdlinien. Nächtens ein wenig zaubern heißt natürlich auch: wenig Schlaf. Und nein, Elionore kommt nicht „hexisch“ herüber, nur chaotisch. Sie arbeitet, braucht starken Kaffee, kauft im Supermarkt ein und bevorzugt die Kartons eines promovierten Pizzabäckers. Elionore Brevent ist Single und bewohnt ein kleines Haus im Wald. Ihr Job führt sie in ein zum Verkauf stehendes Haus in ziemlich desolatem Zustand. Und so beginnt die Geschichte. Elfiges Farbflirren – nur für sie sichtbar – in den Zweigen alter Bäume. Der Hauseigentümer ein untypischer Vampir. Und in ihrem Garten tummeln sich allerhand „Wer“ (Gestaltwandler): Werhusky, Werfuchs und letztendlich auch noch ein Werjaguar (wenn er nicht gerade verjaguart ist, dann ist es ein sexy Typ mit Waschbrettbauch). Hexe, Vampir und Gestaltwandler stellen fest, dass etwas leichtlebige Vorfahren sich mit Elfen vermischt hatten und nun in allen Drei Elfen-Gene in Mini-Prozenten enthalten sind. Basis für den Kontakt mit Elfen. Elfen, die auf Grund größter Abneigung gegen Stahl, Beton und Asphalt schon vor langer Zeit Mitteleuropa einschließlich Deutschland verließen und sich im Norden Europas niederließen. Warum nun eine Elfendelegation auftaucht und echten Ärger macht? Die Beschaffung eines gut versteckten Artefaktes, eine Art Heiligtum und Ratgeber, muss von der Auserwählten (Elionore) und zwei Beschützern erfolgen. Aus einem Versteck in einer anderen Dimension. Die Drei müssen es sein. Eben, weil sie ein klein wenig elfisch sind. Für das große Abenteuer stattet sich Elionore bei Amazon mittels Overnightservice aus und findet auch bei Ebay noch wichtige Überlebensnotwendigkeiten.
Die ganze Geschichte ist realistisch geschrieben. Witzig. Also alles ist so „normal“. Das Büro, Hexenzauber, Supermarkt, Gestaltwandler, Ebay, Vampir, Amazon und dann noch die Elfen. Es passt zusammen. Kein US-amerikanischer Hollywood-Horror-Kram. Wunderbar lesbar. Spannend. Und letztendlich ist es irgendwie auch eine Parabel. Drei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten raufen sich zusammen für ein gemeinsames Ziel. Eine Geschichte, in der individuelle Grenzen weichen müssen, um gemeinsam zu überleben.
Aber lassen wir die Moral mal beiseite. Eine Liebesgeschichte, die nicht schwülstig ist. Eine Hexengeschichte, die nicht düster ist. Eine Schmunzel-Geschichte, die nicht albern ist und mir sehr gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf die für 2012 angekündigte zweite Elionore-Geschichte.
U-Books
www.u-books.de
ISBN 978-3939239093