Obwohl bereits seit 1995 in wechselnder Besetzung aktiv, präsentieren „Lotus Feed“ mit „So close …so far“ erst ihr zweites Album. Lange Zeit nur regional bekannt, dürfte sich die Band spätestens mit dieser Veröffentlichung auch jenseits der Kölner Stadtgrenzen in die Herzen der Liebhaber des modernen Post-Punks spielen.
Schon nach den ersten Klängen zeige ich mich erfreut. Fanden diese doch umgehend ihren Weg in Kopf und Beine. Mitreißende Gitarren und ein beeindruckend abwechselungsreiches Schlagzeug begleiten eine gefühlvolle, dramatisch wirkende Stimme. Dass die inspirierenden Bands von „Lotus Feed“ die Ikonen der Achtziger-Jahre sind, ist unverkennbar. Das hört und fühlt man, wenn einen diese Union der einzelnen Instrumente und des Gesangs gefangen nehmen. Es handelt sich hierbei aber keineswegs um „aufgewärmten“ Post Punk, sondern durchaus um eine in die Gegenwart transferierte Klangwelt. Fesselnd vom ersten bis zum letzten Titel. Ein umwerfender, stimmungsvoller Sound, bei dem es schwer fällt, die Zimmerlautstärke einzuhalten.
Zum Abschluss gibt es noch eine Überraschung in Form einer Coverversion: „Second Skin“ von „The Chameleons“, die bereits vor über drei Jahrzehnten aktiv waren, zaubert noch einmal ein Lächeln ins Gesicht. So gedenkt man in hörenswerter Art und Weise seinen musikalischen Wurzeln und Wegbereitern.