Gleich das erste Stück nach einem kurzen Intro („Voodoo Doll“) überzeugt: eingängig, tanzflächentauglich – mit einem wuchtigen Schlagzeug, das antreibt und einem Refrain, der sofort im Ohr hängen bleibt. In der weiteren Folge wandelt das Duo aus Wien zwischen rockig, wavig und poppig- balladesk, wodurch sich das Album recht abwechslungsreich gestaltet. Nicht nur einmal erkennt man deutlich die musikalischen Wurzeln, die wie zuletzt auch bei so mancher anderen neuen Band in den 80er-Jahren zu finden sind. In einer Zeit, in der Gruppen wie „Simple Minds“ und „Depeche Mode“ die Hörgewohnheiten vieler Jugendlicher bestimmten – so auch die der beiden Musiker. Eine Zeit, an die man sich gerne zurückerinnert. „Radio DCS“ klingen bei aller musikalischen Vergangenheitsbewältigung aber keineswegs angestaubt. Elektronische Klänge ergänzen dezent eine sanft-rockige Note. So ist dann auch der auf den ersten Blick recht überraschende abschließende Titel stimmig. Es dauert ein paar Sekunden, bis die Erkenntnis einsetzt. Worte und Tonfolgen, die man schon einmal – wie soll es anders sein – in den 80er-Jahren gehört hat. „Radio DCS“ haben sich „Urgent“ von der Hard-Rock-Formation „Foreigner“ vorgenommen und in ein neues Gewand gekleidet. Diese Neuinterpretation fügt sich recht gut ins das Gesamtbild ein und dürfte für so manchen Hörer die persönliche Zeitreise vollenden.
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