13. - 15. September 2019
BÜLOWSTRASSE, BERLINEin spannendes, nachdenklich stimmendes und trotz der Beteiligung von 27 KünstlerInnen und Kunstkollektiven unerwartet homogenes Gesamtwerk mit dem Titel „Roboter und Relikte. Un-Bemannt“ erwartete die Besucher der ersten Urban Nation Biennale, die unter der U-Bahn-Trasse vor dem Urban Nation Museum for contamporary Art stattfand. Die 100 Meter lange „Kunstmeile“ führte durch eine zerstörte Stadt, ein Laboratorium, Wüsten, eine Grotte, Wälder, Wiesen und Dschungel und stellte die Frage: „Was wäre, wenn…“
„Wir nutzen die Natur für unsere Zwecke aus, in maßloser Manier. Aber wie schätzen sie nicht für ihre Fähigkeiten, die unsere Lebensgrundlagen bilden. Wir halten uns für die Gewinner des Fortschritts. Wir verbrauchen unwiederbringliche Ressourcen, obwohl wir die Folgen kennen. Und Alternativen. Wir sind eigentlich die Verlierer in dieser Gleichung.
‚Es ist allerhöchste Zeit!‘ – eine Mahnung von gestern. Das Zeitfenster, in dem wir überhaupt noch in der Lage sind, etwas von der Schönheit dieser Welt für die Augen unserer Kinder und Enkel zu schützen und zu bewahren, schließt sich mit jedem Tag weiter. Jedes Werk (…) widmet sich auf seine ganz eigene Weise der Idee, wie eine Welt aussehen könnte, in der es um einen Neuanfang geht oder eben ums nackte Überlegen. Geht das? Oder eben nicht?“, schrieb Kuratorin Yasha Young.
Die Künstler haben Visionen erarbeitet, in deren Mittelpunkt Nachhaltigkeit steht. Was, wenn Armut der Vergangenheit angehörte? Was, wenn jeder Zugang zu Bildung hätte? Was, wenn saubere, erneuerbare Energien selbstverständlich wären? Was, wenn alle Menschen wirklich gleiche Rechte hätten? Was, wenn wir alle bewusster konsumieren würden? Was, wenn wir mehr Bäume pflanzten, als wir roden? Nur sechs von 17 Fragen, denen sich die Künstler gewidmet haben.
Eingehüllt in eine stimmige Klangkulisse „wanderte“ man durch teils dystopische Kulissen, vorbei an mutierten Lebewesen, vermüllten Landschaften, Robotern und Skulpturen, dren Persönlichkeiten verschmolzen waren, und wurde immer wieder mit den Fragen der Nachhaltigkeit konfrontiert.
„Was, wenn wir von Gestern lernten, was heute zählt?“
Fotos: Marcus Rietzsch