Christian von Aster – Troll!

Anfänglich wollte kein Verlag die Geschichten und Gedichte des Herrn Christian von Aster herausgeben. Doch inzwischen weiß ein breites Publikum den rabenschwarzen Humor („Finsterwitz“) dieses Cascadeur du mot, Extrempoeten, Genregrenzensaboteurs und literarischen Hedonisten zu schätzen. Finsterwitz entlarvt bürgerliches Denken und Verhalten. Man könnte es auch „spießbürgerliches Untertanentum“ nennen. Christian von Aster ist nunmehr ein vielfach preisgekrönter Kurzgeschichtenautor, Regisseur und Satiriker, welcher kürzlich auch auf der Leipziger Buchmesse gelesen hat.

Von Aster schreibt eigenwillig, malerisch, fabulierend harmlos scheinende Sätze. Vergleichbar ist dies mit dem folgenden Bild: Man bietet jemanden an, sich zu setzen und zieht im letzten Moment den Stuhl weg. Tja, war die Rede davon, dass der Gebetene sich auf diesen Stuhl setzen sollte? So schreibt der Herr von Aster. Gerade liest man sich in die ersten Sätze einer Geschichte ein und meint, den weiteren Verlauf zu erahnen, folgt eine nebensächlich wirkende Bemerkung. Und schon ist die schöne eigene Vorstellung von der Geschichte durch Herrn Aster erbarmungslos gemeuchelt.

„Troll!“ ist eine hintersinnige Geschichtensammlung über einen jungen Trolljäger. Allgemein bekannt ist, dass es böse, böse, böse Trolle gibt. Sie brennen Dörfer nieder und fressen kleine Kinder. Beispielsweise. So erzählt man sich jedenfalls. Es gibt zwar keine Augenzeugen für dieses frevlerische Verhalten, aber dessen bedarf es auch nicht. Schließlich weiß das wirklich jeder: Trolle sind gefährlich und grausam. Trolljäger retten die Menschen vor diesem furchtbaren Feind. Und so zieht der junge Jäger aus, um Heldentaten zu vollbringen und sich gebührend laut derselben hernach zu rühmen. Gut und Böse stehen sich gegenüber und man möchte dem Trolljäger beistehen in seinem Kampf. Doch wo bleibt der Kampf? Und warum sind die Trolle so erzählfreudig? Das liegt zum Teil am Trollbier. Ganz klar. Doch dieses nachsichtig-gutmütige Herumtrödeln der Trolle ist sehr verdächtig.

Ach ja, wissen Sie schon, wer das Gute und wer das Böse vertritt? Wenn ja, können Sie das gleich wieder vergessen. Es ist nämlich alles anders. Und finsterwitzigerweise entlocken uns die Trollgeschichten des Herrn von Aster ein grimmig-verlegenes Lächeln. In welche scheinbaren Kämpfe haben uns Allgemeinbekanntheiten schon gelockt? Zumindest – auch wenn sich blamiert und verrannt wurde – kann man Heldentaten später von Bericht zu Bericht heldenhafter erzählen. Und das war einen „Kampf“ allemal wert. Oder?

„Ich will dich warnen vor dem Übel, das da trägt den Namen Troll. Sieh dich vor im Wald, wo der Troll im Schatten lauert. Und in den Bergen sieh dich vor, wo er zwischen Felsen ruht. Böse, dumm und gefährlich ist der Troll. Mehr nicht.“
Ja, furchtloser Leser, der du sitzest und überlegest, ob sich die Anschaffung dieser Geschichtensammlung lohnt: nicht lange überlegen und hinein ins Abenteuer! Alles wird Troll!

Periplaneta – Verlag und Mediengruppe
www.periplaneta.com
ISBN 9783940767523

Das Trollbuch gibt es auch als Hörbuch vom Autor selbst gesprochen unter der ISBN 9783940767448.

www.vonaster.de
www.myspace.com/vonaster

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert