Mantus – Demut

Aufgewühlte Gedankenwelt über das Leben

Zwei Jahre nach der umjubelten Wiederaufnahme der Bandtätigkeiten erscheint nach dem 2009er „Requiem“ ein neuer Longplayer von Mastermind Martin Schindler. Seit dem Start 1997 stehen „Mantus“ für romantische Düsternis mit einer gehörigen Portion Rock-Attitüde. Auch der vorliegende Output glänzt mit ruhigen und getragenen Songteilen, die durch vorwärts treibende Metal-Attacken abgewechselt werden. Meist intensiv sinnlich, zieht sich textlich ein roter Faden über Tod und Zwischenwelten, Verlust und Isolation durch die epischen und dramatischen Songs. Über allem thronen die einnehmenden Klänge des Keyboards für die Melodieführung und das Einweben sphärischer und gleichzeitig symphonischer Abschnitte. Eröffnet wird der Düsterreigen mit „Vanitas“, einem eingängigen Stück mit kräftiger Leadgitarre und betörendem Chorus. Sogleich ist man eingestimmt auf die Mantus-Gedankenwelt. „Fallen“ wird alleine von Markus gesungen und ist insgesamt sehr heavy. Im Anschluss trägt Thalia in „Schuld“ mit einfühlsamen Gesang den Hörer hinab in die Seele, um sogleich mit harten Gitarrenparts aus dieser Enge wieder zu entkommen. In „Gegen die Welt“ ist das Keyboard dominant, ab und an unterbrechen heftige Gitarren und Drums dieses Soundgewand. Starker Text mit Gänsehaut-Garantie. „Tränen eines Clowns“ wird langsam und harmonisch begonnen, bevor Thalia die Führung übernimmt und prägnant durch das Stück führt. „Ein Schatten“ gibt sich balladesk, mit viel Klavier. Ein Klagelied über den Verlust des Partners. „Abgrund“ glänzt mit tollem Riffing und klarem weiblichen Gesang. Mit „Azrael“ folgt ein Song, der mir bereits beim ersten Durchhören aufgefallen ist, treibender Gothic vom Feinsten. „Sturm“ hingegen ist ein langsames Lied mit viel Elegie, schleppt sich aber etwas dahin. Fette Gitarren und traumhafte Klavier-Passagen sind dagegen die Markenzeichen bei „Endlos“. „Krieger der Nacht“ besticht wieder durch vereinnahmenden Gesang und nimmt einen sofort gefangen. Am Ende der zwölft Tracks steht „Gespenster“, solider Gothic-Rock, der alle typischen Mantus-Merkmale in sich vereint.

Mit „Demut“ veröffentlichen Mantus wieder ein Werk voller schwarzer Melancholie. Innovation? Nein. Die Songstrukturen sind wenig abwechslungsreich. Standhaftigkeit? Ja! Hier liegt ein absolut stimmiges Werk vor, mit viel dunkler Atmosphäre und schaurig schöner Momente. Mein Anspieltipp: „Azrael“.

www.mantus.de
www.myspace.com/mantus69

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