Aha, Eisbrecher, die Zweite. „ANTIKÖRPER“.
Dieses Album wollte ich unbedingt hören. Die Erste von Eisbrecher hab ich in blindem Vertrauen auf die „Stimme“ von MEGAHERZ gekauft. Die Entscheidung war richtig. Nun also ein neues Album – und ich bin begeistert.
Wie nun beschreiben … ich sag mal so: man kann „Eisbrecher“ ja unterschiedlich definieren. Einmal als starkes Stahlungetüm, welches sich machtvoll einen Weg durch meterdickes Eis bricht. Oder als jemanden, der menschliches Gefühls-Eis durchbricht und das berührt, was man gemeinhin als Seele bezeichnet.
Und so ist dieses Album. Songs, die auf hartem Beat aufbauen und deren Texte so manchem Frust gegen die reale Welt Ausdruck verleihen. Und dann sensible Worte für das, was zwischen und um Menschen herum empfunden wird.
Die Modulation dieser Stimme – mir wird wohl immer mein Lieblingssong von MEGAHERZ „…es kann nur einen geben…“ im Kopf bleiben – ist beeindruckend. Eine warme, dunkle, volle Stimme, die mir überzeugend und eindringlich An- und Einsichten nahe bringt. Texte in deutscher Sprache (was wieder einmal widerlegt, dass es unbedingt Englisch sein MUSS – wenn man etwas zu sagen hat, kann man es auch in deutsch ausdrücken), die nicht aus verschlüsselten Wortaneinanderreihungen bestehen.
Sicher habe ich im Stil die eine und die andere „namhafte“ Band herauszuhören geglaubt – erkenne aber eher das „Eigene“ von EISBRECHER. Und das wird wohl nicht nur bei mir so toll ankommen. Zum Tanzen werden in den Clubs bestimmt Anhänger verschiedenster Fraktionen animiert.
Wem möchte ich „ANTIKÖRPER“ empfehlen… denen, die ein kräftiges Kopfnicken eher bevorzugen, als sanftes Hüftenwiegen. Musik für Menschen, die wirklich leben (und sich nicht in düsteren Traumwelten verstecken).
Viel Spass!