Regicide Break – The Silence

Wieder eine Band mehr, die in den Erfolgsspuren von Melodic-Metal-Bands wie „Nightwish“ oder „Within Temptation“ wandeln möchte – oder auf den Pfaden von Mittelalterkombos wie „Schandmaul“ geht?

Für Fans der erwähnten Größen ist diese deutsche Newcomerband auf jeden Fall ein heisser Tipp. Doch die musikalische Bandbreite von Regicide ist unüberschaubarer und sehr experimentierfreudig.

Ende Januar 2006 erschien das nach dem Debütalbum „Viorus“ zweite Studioalbum der siebenköpfigen Truppe. Schon beim ersten Anhören wird klar, dass es sich um anspruchsvoll aufgebaute, kreative, nicht immer auf den ersten Lauscher eingängige Kompositionen handelt.

Der Titel „Break the Silence“ ist Programm, denn ruhige, klassisch an-mutende Passagen werden durchbrochen von progressiven Riffs, vorwärtstreibenden Drums und belebenden Violineinsätzen. Gesangstechnisch bieten Regicide echte Abwechslung, denn das für viele Bands typische Kontrastprogramm zwischen weiblichen Vocals und männlichen Growls entfällt komplett. Vielmehr sind die „Stimmen“ Frauke Richter und Timo Südhoff gleichberechtigte Partner, die überaus harmonischen, teils sogar musicalähnlichen Wechselgesang präsentieren.

Produziert wurde das Album von Chris Wolff, der unter anderem bereits mit „Within Temptation“ und „4Lyn“ zusammenarbeitete. Darüber hinaus steuerte er die Musik zu „The Hanger-On“ bei, einem Stück, das durch einen schönen Violinmittelteil an „Schandmaul“ erinnern könnte, und wohl bestens geeignet ist, um dabei bei Liveauftritten abzufeiern.

Alle anderen Songs stammen komplett aus der Feder von Regicide. Meine persönlichen Favoriten sind „Plastic Dove“ und „Pirates“ mit ihren belebenden Streichereinsätzen.

Aber das Album ist vielschichtig genug, um auch bei wiederholtem Anhören immer wieder etwas Neues zu entdecken: orientalisch anmutende Melodien bei „A World without Oceans“, starke Kontraste zwischen Poesie und hartem Rock mit einem peitschenden Uptempoteil bei „Forgotten Promises“ und monumentalem Bombast beim Schlussstück „Perfect Strings“.

Insgesamt ein außergewöhnliches Klangerlebnis einer Band, die längst eigene Wege beschritten hat.

www.regicide.net

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