Skáld – Vikings Memories

SKALD - Vikings Memories

Der Trend zu Wikingerklängen hält auch abseits von metallischen Tönen an. Einer der neuesten Zuwächse in diesem Sektor ist Skáld. Hinter dem sprechenden Namen, der an die altnordischen Dichter angelehnt ist, verbirgt sich ein französisches Duo – Justine Galmiche und Pierrick Valence musizieren und singen. Im Hintergrund komponiert und produziert Christophe Voisin-Boisvinet die Stücke. Die drei Franzosen konnten der nordisch inspirierten Weltmusik im vergangenen Jahr ihren Stempel aufdrücken. Damit waren sie so enorm erfolgreich, dass jetzt bereits das zweite Album folgt. Kein Wunder, denn ihr Debüt „Vikings Chant“ wurde über 80.000 Mal verkauft. „Vikings Memories“ setzt den eingeschlagenen Weg konsequent fort, geht aber thematisch leicht in eine andere Richtung.

Denn mit ihrem zweiten Studioalbum konzentrieren sich die Franzosen ganz auf das Element Wasser und folgen, genau wie einst die Wikinger, dem ewigen Ruf des Meeres. Zu hören sind elf neue Kompositionen, die zum einen auf dem Kontrast einer hohen weiblichen und einer kehlig männlichen Stimme aufbauen, zum anderen aber auch durch die altnordischen Sprachen und dem entsprechenden Instrumentarium den Eindruck einer längst vergangenen Zeit erwecken. Es erklingen unter anderem verschiedene Streichleiern, Schamanentrommeln, eine Nyckelharpa und diverse Naturgeräusche. All das ergibt eine mal fröhliche, mal melancholische Melange, der man sich nur schwer entziehen kann.

„Vikings Memories“ ist, ganz entgegen des typischerweise rauen Wikingerbildes, sehr glatt produziert. Darum erinnert das Album trotz der mitunter recht komplexen Kompositionen stellenweise mehr an Pop- als an Folkmusik. Hörerinnen und Hörer, die bisher nur wenig Berührung mit der nordischen Musikwelt hatten, bietet „Viking Memories“, genau wie der Vorgänger, einen sanften Einstieg in die Materie. Dabei geht es Skáld offensichtlich weniger um Authentizität als vielmehr darum, ein Gefühl der Sehnsucht zu transportieren. Wie der – übrigens ebenfalls französische – Autor Antoine de Saint-Exupéry schon schrieb: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen und Arbeiten einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.“ In diesem Sinne lässt sich bestimmt auch zu den Klängen von „Vikings Memories“ das eine oder andere Schiff bauen…

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