Sowohl größere als auch kleinere Magazine überschlagen sich in ihren Lobeshymnen hinsichtlich des Debütalbums von „Veil Veil Vanish“ (veil=Schleier, vanish=verschwinden). Aufgrund dieser grandiosen Kritiken war ich anfänglich skeptisch. Doch schon nach dem ersten Durchlauf des Albums war klar, dass ich mich den überschwänglichen Meinungen nur anschließen kann – nein, muss. Diverse weitere Hördurchgänge bestärken den ersten Eindruck vollkommen.
„Change In The Neon Light“ ist – sozusagen im Sinne des Bandnamens – ein Lichtblick im dichten Nebel zahlreicher höchstens mittelmäßiger, doch zumeist sogar eher bedeutungs- und leidenschaftsloser Veröffentlichungen der heutigen Zeit. Die Klanglandschaften von „Veil Veil Vanish“ bewegen sich zwischen Melancholie, Leidenschaft, Eingängigkeit und Dynamik. Kraftvoll und zugleich sensibel. Intensiv und eindringlich. Zuweilen erinnern die wunderbaren Stücke der fünf Musiker aus San Fransisco in gewisser Weise an „The Cure“. In erster Linie sicherlich aufgrund des scheinbar durch Robert Smith geprägten Gesangs von Keven Tecon, der aber weniger britisch, weniger „weinerlich“ klingt und somit absolut eigenständig ist. Schwelgerische Klänge mit Anleihen aus Post Punk und New Wave verführen und erschaffen eine sehnsuchtsvolle Atmosphäre.
Exemplarisch ist der Titel „Anthem For A Dommed Youth“. Ein scheppernder Bass, eine sanfte Stimme, eine schöne Melodie, eine typische Wave-Gitarrenlinie und eine akustische Gitarre im Refrain – wunderbar. „Change In The Neon Light“ ist bisweilen minimal, manchmal komplex. Dunkle und doch gefühlvolle Sounds werden von hellen, lebhaften Passagen durchbrochen.
Ein bemerkenswertes Debüt-Album. Danke für diesen Lichtblick!
www.myspace.com/veilveilvanish