Collapse Under The Empire – Sacrifice & Isolation

Ist es nicht erstaunlich, dass sich ein Projekt ausschließlich instrumental präsentiert – und dabei erfolgreich ist und bleibt? Das neue Album des Post-Rock-Duos aus Hamburg – Chris Burda und Martin Grimm – schließt konzeptionell an „Shoulders & Giants“ aus dem Jahr 2011 an.

Vor einigen Tagen erlebte ich eine wunderschöne „schwarze“ Party, deren düster-melancholische Klänge mich innerlich noch immer begleiten. Die Stimmung ist noch nicht ganz verloren gegangen. Und heute gewährt mir „Sacrifice & Isolation“ einen Zeitsprung zurück. Die Sphärische, das Verträumte, das Dunkle. Was kann ich mehr erwarten von einer Musik, dass sie mich in eine sanft wogende Menge Tänzer entführt?

Der Album-Titel und die Namen der einzelnen Songs regen zum Nachdenken an: esotherisch, religiös oder einfach nur starke individuelle Gefühle? Jeder Hörer dürfte dies unterschiedliche interpretieren.

Die melancholisch-düstere Grundstimmung kommt in den unterschiedlichsten Facetten herüber. Oft klassich getragen und schwebend, aber auch mit temperamentvollen treibenden Rhythmen. Elektronische Spielereien, Gitarren und Pianoklänge ergeben einen reizvollen aber auch harmonischen Kontrast.

Besonders beeindruckend zeige ich mich vom letzten Stück „The Path“, das dominant, fast bedrohlich beginnt, um anschließend ganz leise zu verklingen, gleichwohl wie ein Flussdelta ins Meer verströmt.

Der musikalische Weg bis zu diesem Ende erscheint dramatisch wie… ja wie? Wer zufällig „Die Moldau“ aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ von Smetana kennt – diesen Aufbau von Sanftheit, wildem Schauer, düsteren Abgründen bis zur Mündung – das ist schon gekonnt. Natürlich kann man Collapse Under The Empire nicht mit Smetana gleichstellen, aber die Dramaturgie erscheint ähnlich.

Musik, auf die man sich mit Herzklopfen und Gänsehaut einlassen kann.

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