Collapse Under The Empire – The Silent Cry

Der stille Schrei? Nein, leise ist das Post-Rock-Duo aus Hamburg – Chris Burda und Martin Grimm – wahrlich nicht. Wobei sich der Titel nach dem Genuss der sechs Stücke dieser EP als überaus treffend erweist. Spannen die beiden Instrumentalkünstler doch einen weiten Bogen von ruhigen Klaviermelodien über sphärische Klänge in einem dunkel-romantischen Rahmen hin zu heftigen Explosionen in Endzeitstimmung. Wer glaubt, dass instrumentale Musik wenig abwechslungsreich oder mitreißend sei, wird eines Besseren belehrt: Mit großem Orchester, melodischem Piano, harten Gitarreneinschüben oder elektronischen Experimenten präsentiert sich „The Silent Cry“ überaus vielfältig – und trotzdem sehr homogen. Gegensätzlich und doch harmonisch. Eine Art Neo-Klassik. Sechs Titel, auf die man sich träumerisch einlassen, in die man eintauchen kann. „Collapse Under The Empire” verstehen es, dunkle, monochrome Klanglandschaften mit einer bedrückenden Atmosphäre zu kreieren. Intensiv und leidenschaftlich. Und man ist für Überraschungen gut: Neben den eigenen Kompositionen hat man sich auch einem – weniger bekannten – Stück aus der Feder Martin Gores angenommen. Das ruhige, instrumentale „Stjarna“ erschien 1988 auf der B-Seite der Depeche-Mode-Single „Little 15“.

Das Mini-Album schwebt zwischen beklemmender Stimmung und sehnsuchtsvoller Hoffnung, wobei Ersteres eindeutig die Oberhand behält. „The Silent Cry“ – ein düsterer Soundtrack mit melancholisch-schaurig-schönen Momenten.

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