Live in Zapfendorf: Diary Of Dreams

4. Februar 2005

ZAPFENDORF, TOP ACT

Da ich nun beginne, einen Bericht über den Auftritt von Diary Of Dreams im Zapfendorfer Top Act zu verfassen, stelle ich mir die Frage, ob ich hier gewissermaßen objektiv sein kann. Schließlich hatte Diary Of Dreams an diesem Abend Konkurrenz, was meine „Aufmerksamkeit“ betraf: Ein eingeklemmter Ischias-Nerv zog diese doch immer wieder sehr gerne auf sich – jetzt erwarte ich von Ihnen, geschätzter Leser, ein klein wenig Mitleid. Danke 😉 Nichtsdestotrotz möchte ich von dem Abend des 4. Februars berichten:

Als Einstimmung standen zuerst die Urgesteine Psyche auf der Bühne. Der Andrang lag noch im überschaubaren Rahmen. Somit konnte ein Sicherheits-bstand von einigen Metern zu selbigen Brettern, welche die Welt bedeuten, eingehalten werden. Zwar konnte Psyche, die schon seit 20 Jahren musikalisch tätig sind, mit der Mischung aus synthetischen Klängen, elektronischen Beats und wavigem Gesang, etwas Beifall einheimsen – So richtig mochte zu diesem Zeitpunkt aber noch keine Stimmung aufkommen. Bemerkt wurde diese natürlich auch von Sänger Darrin Huss, der aufgrund einiger Gespräche im Publikum frech fragte, ob es nicht laut genug sei.

Während der obligatorischen Pause füllte sich der Saal etwas mehr und die eben noch freien Plätze „an vorderster Front“ waren schnell belegt. Auch ich machte mich auf den Weg, um eine gute Position zum Fotografieren zu haben. Als Diary Of Dreams dann loslegten, musste ich eingestehen, dass diese doch nicht so klug gewählt war: Abgesehen davon, dass ich kein großer Fan von Bässen bin, welche sich in meinen Körper fressen, verursachten die Schallwellen doch eine gewisse Unruhe, wodurch sich eine verwacklungsfreie Handhabung der Kamera als schwierig herausstellte. Meinen Platz vor der Box räumte ich dann gerne ohne jegliche Gegenwehr 😉 Weiter hinten im Saal angekommen, konnte ich das Konzert soundtechnisch auch deutlich besser genießen. Vorgestellt wurden nicht nur Songs aus dem aktuellen Album „Nigredo“, sondern auch von der brandneuen Mini-CD „MenschFeind“. Im Mittelpunkt standen Adrian Hates, seines Zeichens Mastermind und Begründer der Band – kühl, bescheiden, zurückhaltend, ruhig und Gitarrist Gaun:A, als „aktiver“ Gegenpol, welcher die meiste Zeit von der einen Seite der Bühne zur anderen unterwegs war. Eine melancholische Atmosphäre, druckvolle Gitarrenriffs, wavige Keyboardakzente und eine warme düstere Stimme begleiteten die begeisterte Zuhörerschaft. Elektronische Beats und ein Liveschlagzeug machten das Ganze äußerst tanzbar. Älteres und neueres Songmaterial wechselte sich ab. Trotz aller Melancholie war die Stimmung natürlich phantastisch und Diary Of Dreams konnten den Auftritt nicht ohne die ein oder andere Zugaben beenden. Der Abend war für sie aber noch nicht abgehakt, ließ man sich doch auch noch am Merchandise-Stand für diverse Gespräche mit den Fans blicken. Wer weder dem Belagerungszustand der Band beiwohnen, noch in die eisige Kälte hinaus wollte, konnte noch zu Musik aus der Konserve feiern. Irgend-wann war aber auch das vorbei und die Kälte unumgänglich…

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