Die digitalen Visionen des Cameron Gray

The Neverending Dreamer

Cameron Grays Bilder gleichen einem Rauschzustand. Einer Explosion an Eindrücken. Der Wirklichkeit entrückt. Surreale, spirituelle, meist lebensbejahende Visionen – das Wesen „Mensch“ im Mittelpunkt stehend. Die Kunst des Australiers überschreitet die Grenzen zwischen Grafikdesign und Fotorealismus.

Die Liste der Menschen, die Cameron Gray inspiriert haben, ist lang. Und facettenreich. Dementsprechend zählt er die düsteren, „dreckigen“ Landschaften eines Troy Ruffels ebenso zu seinen Einflüssen wie die surrealistisch-verträumten, monochromen Bilder von Janelle McKain oder Simon Haiduks grafische, farbige Werke. Weiterhin nennt er den 2007 verstorbenen Animator und Trickfilmregisseur Ryan Larkin, den Video- und Installationskünstler Bill Viola und Ash Sivils mit seinen dunklen, verstörenden Bildern zu seinen Inspirationsquellen.

Mit gerade einmal 21 Jahren veröffentlichte der 1984 geborene Künstler sein erstes Buch. Vier weitere sollten bisher folgen. Auch als Herausgeber eines Magazin (Parable Visions) hat er sich einen Namen gemacht. Das zurzeit auf Eis liegende Magazin widmete sich der Underground-Kunst und -Literatur aus der ganzen Welt. Aktuell arbeitet er für verschiedene internationale Zeitschriften, Autoren, Musiker und Filmstudios.

Cameron Grays „Werkzeuge“, mit denen er seine Phantasien visualisiert, sind vielfältig. So kommen neben Photoshop auch 3D-Landschaftgeneratoren (Bryce, Vue), eine Grafiksoftware, die in erster Linie das dreidimensionale Gestalten von Menschen und Tieren ermöglicht (Poser) und ein Programm zum Rendern von Fraktalen (Apophysis) zum Einsatz. Fraktale – diese faszinierenden geometrischen Figuren (Stichwort Mandelbrotmenge) lassen sich immer wieder auf Bilder von Cameron Gray entdecken. Neben einer digitalen Fotokamera (Pentax K20D) gehören u. a. ein Digitalmikroskop und eine Unterwasser-HD-Videokamera zu seinen Arbeitsgeräten.

Gray blickt auf zahlreiche Veröffentlichungen, Ausstellungen und Auszeichnungen zurück. So waren bzw. sind seine Werke beispielsweise im Museum Of Computer Art in New York oder beim Shambhala Music & Arts Festival zu sehen. Stolz ist er auf die Nominierung für einen ARIA-Award in der Kategorie „Bestes Albumcover“ (Band: Dead Letter Circus). Dies zeugt auch von seiner großen Verbundenheit zur Welt der Klänge.

Titel wie „stiller Suchender“, „Auferstehung“, „Der unendliche Träumer“ oder „Sternenstaub“ weisen sowohl auf das Gleichnishafte wie auch Hoffnungsvolle hin. Cameron Gray – Schöpfer „übersinnlicher“ Bilder jenseits der Realität.

» Parable Vision (Cameron Gray)

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