3. März 2006
BERLIN, KESSELHAUSFür den Abend des 03. März hatten sich im Kesselhaus „Letzte Instanz“ angekündigt, um die kalte Hand des Winters, welche die Hauptstadt noch immer eng umschlungen hielt, für einige Zeit zu vertreiben. In den Straßen rund um die Kulturbrauerei, in welche auch das Kesselhaus integriert ist, wurde verzweifelt nach frei werdenden Parkplätzen Ausschau gehalten. Das Parken in zweiter Reihe scheint hier an der Tagesordnung zu sein. Aber mit etwas Geduld war die leidige Suche nur eine kurze Ouvertüre für das bevorstehende Konzert der sächsisch-bayerischen Gruppe. Im Kesselhaus angekommen versuchte der Support „kiloherz“ bereits die Anwesenden aufzuwärmen. Aber erst als alle drei Mitglieder zu den Trommelstöcken griffen, reckten sich auch im hinteren Bereich der Halle neugierig die Köpfe, um das Treiben auf der Bühne zu verfolgen und mit Applaus zu würdigen.
Mit neuem Sänger und brandaktuellem Album im Gepäck betraten die Musiker der Letzten Instanz nach einer erträglichen Umbaupause die Bühne, um so-gleich kraftvoll loszulegen und eine her-vorragende Stimmung zu verbreiten. Ältere und neuere Songs fügten sich perfekt aneinander. Bass, Schlagzeug, Gitarre(n), Gesang, Cello und Geige bildeten eine eingängige und explosive Mischung. Mit „Tanz…“ forderte man zur allgemeinen und gemeinschaftlichen Bewegung auf, was das Publikum auch gleich begeistert umsetzte. Eines der vielen Highlights des Abends war sicherlich „Das Stimmlein“. Schon nach der ersten Zeile konnte Sänger Holly seinen Dienst „quittieren“: aus vollen Kehlen sang das Publikum den Text mit. Definitiv nicht alltäglich, handelte es sich hierbei doch um keinen Klassiker, sondern einen Song der neuen Scheibe. Dies schien auch der Band überaus bewusst zu sein, was doch eine gewisse Rührung hervor rief.
Vielleicht löst dieses Lied sogar den „alten“ Klassiker „Rapunzel“ ab. Das Zeug dazu hätte es. Zusätzlich zur Unterstützung der Fans gab es doppelte Hilfe von „kiloherz“, welche die Herren Friedrich, Fish und Lindner ersetzten (die ja Teile des Gesangs für die Albumversion übernommen hatten). Im Grunde reihten sich Höhepunkt an Höhepunkt. Der Aufforderung, sich entspannt hinzusetzen, kamen die meisten Anwesenden dankbar nach. So konnte man zu den akustischen Klängen von „Love Is A Shield“ ein wenig verschnaufen. Manch Eine(r) hatte auch einen leicht verträumten Ausdruck auf dem lächelnden Gesicht. Was soll man sagen: alle hatten augenfällig ihren Spaß…
Danke Letzte Instanz für einen berauschenden und äußerst kurzweiligen Abend!