Ptyl – Hell Sounds

Der Name „Ptyl“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet u.a. brennender Docht. Lautlos und feinsinnig wie der brennende Docht einer Kerze ist dieses Album des israelischen Musikers aber in keinster Weise. „Hell Sounds“ beschreibt mit kompromissloser Wucht die eigene Hölle. Eine kalte Hölle der Entfremdung und der Schuld. 80er-Coolness trifft auf elektronische Härte. Ein Klanggebräu zwischen der Abgedrehtheit eines David Bowie, der Unerbittlichkeit eines Trent Raznor (Nine Inch Nails), der Härte eines Marilyn Mansons und der Melancholie eines Robert Smith (The Cure). Ein Soundtrack voller Leiden(schaft) und Qual. Abwechslungsreich und außergewöhnlich.

Mit einem apokalyptischen Intro werden die Höllenklänge eingeleitet, um direkt mit einer Coverversion des Großmeisters der Schwermütigkeit – Nick Cave – für eine erste Überraschung zu sorgen. Unerwartet geht es weiter. Elektronische Beats, Synthie-Melodien und harsche Gitarrenriffs wechseln sich ab und reißen den Hörer mit. Das Leben im israelischen Tel Aviv scheint unüberhörbare Spuren hinterlassen zu haben. Die tägliche Angst vor Terror und Tod und die Anpassung an eine religiöse Gesellschaft spiegelt sich in diesem Soundgebilde wieder. Nach 13 Songs und knapp 73 Minuten bleibt der Hörer verstört und aufgewühlt zurück…

Als Bonus findet man auf der CD noch eine klitzekleine Photo-Gallery, ein Video und die Biografie des Künstlers.

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