VNV Nation – Matter & Form

So, da hat uns also Ronan Harris zusammen mit seinem musikalischen Partner Mark Jackson wieder einmal ein Album geschenkt. Ein Album wie ein… na ja, kitschig gesagt: wie ein Paukenschlag. Oder ein Faustschlag. Mitten in die Schwarze Szene hinein. Die Promo mit der Internet-Single „Chrome“ und dem neuen Album „Matter and Form“ gibt ja nur einen Hauch von Ahnung.

VNV Nation zeichnete sich in allen bisherigen Alben durch eine faszinierende Vielseitigkeit aus. Nicht festzulegen auf ein „das-ist-typisch-VNV-Nation“. Und ich höre VNV einfach unwahrscheinlich gern. Die Songs lassen mich mit dem ganzen Körper wippen, oder ich muss einfach nur lächeln, manchmal wird es in der Brust frei und leicht. Eigentlich sollte mich da nichts mehr überraschen… hat es aber! Und wie!

Okay, ich bin voreingenommen. Ich habe Ronan schon einmal erlebt, als ihn die gesamte Technik im Stich ließ. Über 20 Minuten überbrückte er mit A´capella-Vorträgen und mit Statements zur Tagespolitik und zu manchen Gesinnungen in den Köpfen (die auch mir zuwider sind). Was Ronan so sprach, vor allem: WIE – das hat mich stark beeindruckt.

Ja, nun also das neue Album „Matter and Form“: Die angespielten Songs sind wie Feuer und Eis, wie Sturm und Stille. Melodien, weiche Gefühle hervorrufend. Ungewöhnlich, fast „ungehört“ die Klänge, mit denen die musikalischen Linien zu Songs verflochten werden. Überraschend fließende Töne, manchmal zerbrechlich wirkend. Träumerische, sanfte Botschaften. Und dann wieder das geballte Temperament, beachtlich heftig und ausdrucksstark. Zur Faust geballte Musik, die den Körper hochreißt. Es ist ähnlich, wie das Auf-springen auf einen fahrenden Zug. Ein intensives kraftvolles Lebensgefühl. Ob es die weicheren oder die härteren Songs sind – sie transportieren eine optimistische Lebensfreude. Zuversicht in den nächsten Tag. Ein Tag der Unterschiedliches bringt, Freude und Leid, Schwarz und Weiß, Yin und Yang. Dieses Album ist wie ein Spiegel des Lebens. Leben – notwendige Gegensätzlichkeiten, um etwas Einheitliches zu bilden.

„Matter and Form“ – ich werde es ganz gewiss exzessiv hören und die variationsreichen Songs genießen. Wer „Wechselbäder“ der Gefühle mag und eine positive Lebenseinstellung hat, dem sei dieses Album allerdringlichst ans Herz gelegt.

www.vnvnation.de

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