Eine automatische Übersetzung aus dem Internet interpretiert das mit: „Unsere verlorenen Gesänge“. Wer jetzt spontan an Chansons denkt, denkt vollkommen richtig. Eine luxemburgische Band widmet sich dem „Chanson Noir“.
Das Album erscheint als limitierte Sonder-Erstauflage: CD im Digibook-Format, Hardcover-Leinen-Einband mit edler, schwarzer Heißfolientiefprägung, 40-seitiges Booklet mit aufwändiger „Singer“ Fadenheftung, seidenmatter Kunstdruck auf erlesenem, hochwertigem Papier inklusive allen Texten und Fotografien von Achim Webel. Sehr elegante Aufmachung. 12 Songs in 5 Kapiteln mit französischsprachigen Titeln und englischen Texten.
Die Band „Rome“ hat bereits einige sehr ungewöhnliche Konzeptalben veröffentlicht. Und man sollte sie getrost in eine Reihe stellen mit Jacques Brel oder Léo Ferré. Poetische Texte und melancholische Melodien vermitteln stark die Verlorenheit in dieser modernen Welt.
Jerome Reuter lässt Texte fließen, welche irgendwie und irgendwo von Autoren der Weltliteratur angeregt wurden. Zitate beispielsweise von Albert Camus, Jean-Paul Sartre oder Marcel Proust sind in den Texten verwoben. Und sie sind auch im Booklet zu finden.
Die warme dunkle Stimme wird vor allem von akustischen Instrumenten begleitet: Klavier, Gitarre, Akkordeon und Streichinstrumente. Nur wenig unterstützt von Elektronik. „Nos Chants Perdus“ von „Rome“ ist etwas ganz Besonderes – ernsthafte Chansons der dunklen Art.
Viele Schlagworte wie Protest, Studenten, Unterdrückung, Rasse, gedungene Mörder. Leere im Kopf, im Herz und im Leben, Glauben, Selbstmord, Lüge, Freiheit, Verrat, Wut, Geld, Rom, Ohnmacht, Krieg, Sterben, Kirche, Staat, Abschied, Wein, Trauer und Frauen erinnern an nächtelange Diskussion mit viel Rotwein und noch mehr Weltschmerz in der Jugendzeit. Manch individuelle Zeit mag ruhiger geworden sein, doch die Zeit der Welt ist hektischer und bedrückender denn je. Jedem, in dem Chansons die Gefühle der Rebellion entfachen, sei dieses Album dringendst empfohlen.
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