The Mission Veo – Strangers

„Stranges“ ist nicht neu. Das bereits 2007 in den USA erschienene Debüt von „The Mission Veo“ wird aber erst jetzt dem europäischen Publikum in einer remasterten Version mit neuem Artwork vorgestellt. Und ich muss sagen: Zeit wird es. Die Songs auf der MySpace-Seite der Band wurden hunderttausendfach angeklickt. Ihr Video zu „New York Scum“ wurde bei MTV rauf und runter gespielt. Und dies ausnahmsweise nicht zu unrecht.

Ganz ohne unnötige Schnörkel präsentiert die Band aus Florida elf Titel, welche sich tief in die Gehörgänge graben, um sich dort dauerhaft festzusetzen. Wiederholt gibt man dem Bedürfnis, erneut die Abspielen-Taste zu betätigen, nach. Beschwingte und mitreißende Melodien mit einer Portion Melancholie. Modern und tanzbar. Ohne übertriebene Ansprüche. Kopfnicken, Fußwippen und sonstige Erscheinungen, welche dem Hörer mehr oder weniger Gefühl für Takt attestieren, scheinen die unausweichliche Folge zu sein. Kein Stück, welches qualitativ abfällt. „The Mission Veo“ haben sich auf das Wesentliche beschränkt. Einzig zwei Stücke, welche die Dreieinhalb-Minuten-Marke überschreiten. Mit 36 Minuten fällt „Strangers“ dann auch ungewöhnlich knapp aus. Doch die Qualität eines Buchs beurteilt man auch nicht nach dem vorhandenen Umfang der Seiten, sondern einzig nach dem Inhalt. Und der Inhalt dieser Platte, eine gelungene Mischung aus Indie Rock und Post Punk, macht einfach Spaß. Ich müsste mich schon sehr irren, wenn „The Mission Veo“ mit „Strangers“ nicht auch auf dem europäischen Kontinent eine wesentliche Anzahl an Hörern für sich gewinnen könnte. Einzig kritisieren könnte man wohl die im Vergleich fehlende individuelle Note der einzelnen Stücke, sind diese von ihrer Charakteristika doch ähnlich. Betrachtet man das Album aber als geschlossene Einheit, sollte dieser Umstand nicht weiter ins Gewicht fallen. Bleibt eine abschließende Frage: Was bedeutet eigentlich der Bandname? Google lässt mich wissen, dass VEO die Abkürzung für „Ver- und Entsorgungsgesellschaft für den Landkreis Ostvorpommern“ ist. Ebenso für das Unternehmen „Vulkan Energiewirtschaft Oderbrücke“. Doch nach bandinternen Berührungspunkten zu ostvorpommernsche Abfallbeseitigung oder vulkanischer Energiegewinnung recherchiert man vergeblich. Aber mal ernsthaft: Mit „Veo“ ist möglicherweise ein großes, ameisenbärähnliches Schuppentier gemeint, dessen Existenz wissenschaftlich nicht bewiesen und eher unwahrscheinlich ist. Man befindet sich also auf einer Mission. Auf der Suche nach etwas Mystischem? Unerklärlichem? Nicht Vorhandenem? Wie auch immer, die eingängigen Songs des Debütalbums sind durchaus greifbar. Ich bin gespannt darauf, was von diesen fünf Jungs noch kommen wird…

www.myspace.com/themissionveo

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