Eine ganze Dekade hat sich „The Mist Of Avalon“ Zeit gelassen, um – in neuer, fünfköpfiger Besetzung – ihr drittes Album „Dinya“ zu veröffentlichen. Allerdings sind die Titel – zumindest teilweise – nicht ganz neu. Schon im Sommer 2007 hat die schwedische Formation sechs der zwölf Stücke auf einer Promo-CD vorgestellt. Zu zwei Songs wurden damals sogar schon Videos (siehe unten) produziert.
Der erste Titel – „Helpless“ – klingt wie eine wehmütige, sehnsüchtige Hommage an die 80er Jahre, welche den Hörer durchaus angenehm umschmeichelt. Vergleiche mit Depeche Mode sind unausweichlich, klingt die Intonation von „The-Mist-Of-Avalon“-Sänger Aram Yildiz doch derer Dave Gahans nicht unähnlich. In der Folgezeit begibt man sich dann unter anderem in das Fahrwasser HIMs. Dezente New-Wave-Gitarrenlinien, sanfte synthetische Klänge und Melodien und abwechslungsreicher, eindringlicher, teils mehrstimmiger Gesang – gelegentlich von härteren Zwischentönen unterbrochen – sorgen für eine Stimmung zwischen Melancholie und Schwermut. Insgesamt hängt man dem Weltschmerz aber etwas zu sehr nach. Die Stücke aus „Dinya“ sind eingängig, mitunter auch mitreißend und einem Mitwippen und Kopfnicken kann man sich kaum entziehen. Im Grunde ein schönes Album. Solide und ansprechend. Doch springt der Funke leider nicht auf der kompletten Spiellänge der CD über. „Dinya“ präsentiert sich recht sauber und klar. Hier und da ein paar Ecken und Kanten wären wünschenswert gewesen und hätten das Ganze wohl authentischer, lebendiger gemacht.
Gleichwohl fällt das Album hinsichtlich der aktuell unüberschaubaren Flut uninspirierter und überaus belangloser Veröffentlichungen positiv auf. Die passende Stimmung vorausgesetzt dürfte „Dinya“ durchaus wiederholt seinen Weg in meinen CD-Player finden…
www.mist-of-avalon.com
www.myspace.com/mistofavalon