„Velvetcut“ aus Seinäjoki in Finnland legen Ihr Debütalbum vor. Seit 1999 gibt es die Band um Sänger und Songwriter Tomi. Als Projekt „Trey 13“ wurde mit der Promo-CD „Jar“ ein erster Grundstein gelegt. Nachdem kurz der Bandname „Trevor“ benutzt wurde fand man schließlich in 2001 zu „Velvetcut“ und veröffentlichte über das finnische Label „Megamania“ die EP „Everyone to please“. Dann folgten viel Bühnenpräsenz und eine Videoaufnahme für den Song „Everyone to please“ in Lappland. Leider wurde dieses Video aber nicht veröffentlicht. Die ständigen Line-Up-Wechsel und die Suche nach einem neuen Label waren unter anderem Gründe, dass es zu etlichen Verzögerungen kam. Schließlich unterschrieb man als Vierer-Truppe bei Firebox und der erste Longplayer mit 10 Songs erscheint im April auf den Markt. Soviel zur Vorgeschichte. Widmen wir uns dem eigentlichen Thema, der Musik.
Die Produktion überzeugt mit fetten Gitarren und sattem Sound. Eine kräftige Portion Rock quillt aus den Lautsprechern. Die Härte wird durch die samtweiche Stimme von Tomi gemildert, der sehr viel Melancholie in den Songs versprüht. Die Gitarrenarbeit ist solide und gefällig, weniger verspielt. Diese Klarheit steht dem Ganzen aber gut zu Gesicht und so prägen sich die Hooklines bereits nach wenigen Durchläufen ein. Natürlich darf bei einem finnischen Release der Herzschmerz nicht fehlen und so umschmeichelt der Gesang gerade auch in den ruhigeren Songs das Gehör. Mir gefallen die Songs, wie „Lady Solitude“ oder „Everyone To Please“ wegen der schönen Melodiegitarre besonders gut. „Comfortable Silence“ pendelt abwechslungsreich zwischen aggressiven Riffs und melodischem Gesang. Schönes Wechselspiel wird auch bei „Dominoes“ geboten, inklusive zärtlich gehauchten Textpassagen.
Fazit: „Velvetcut“ klingen nicht progressiv oder innovativ, sondern gewollt bodenständig. Finnische Rockmusik mit einprägsamen Refrains im Düsterkleid zum Liebhaben.