Box and the twins – Below zero

Im Frühjahr 2014 machte die Band „Coctail Twins“ mit ihrer Debüt-EP auf sich aufmerksam. Nicht nur der Name erinnerte an die legendären und seit 1998 nicht mehr aktiven „Cocteau Twins“, auch der typische Klang findet sich in den Kompositionen der mittlerweile in „Box and the twins“ umbenannten Band wieder.

Mit „Below Zero“ veröffentlichte des Kölner Trio bereits Ende letzten Jahres eine weitere EP, die drei neue Titel und zwei Remixe enthält und der durchaus Beachtung geschenkt werden sollte.

Das erste Stück beginnt mit der typisch sanften Gitarre, ehe die ebenso zarte, fast zerbrechlich wirkende Frauenstimme einsetzt. Langsam, ganz langsam baut „Western horizon“ Spannung auf. Ein gemächlicher, ruhiger Beat, fast wie ein hypnotischer Herzschlag, nimmt den Hörer an die Hand. Durch rhythmisches Trommeln gewinnt der Titel allmählich an Macht, bevor er fast abrupt endet.

Ohne die anderen Lieder abwerten zu wollen: Das anschließende „Perfume Well“ ist wohl der Höhepunkt dieser kleinen, aber feinen Veröffentlichung. Sanft schleichen sich die Klänge in den Kopf. Der Rhythmus dringt gleichermaßen behutsam wie unaufhaltsam in den Körper ein. Der teils gemeinsame weibliche und männliche Gesang ist das I-Tüpfelchen dieses überaus hörenswerten musikalischen Kleinods.

Der dritte und letzte neue Titel – „Big nothing“ – lebt von einem unheilvollen, dunklen Bassspiel und einer der Wirklichkeit entrückt erscheinende Gitarre. Dazu „gesellen“ sich perfekt abgestimmte synthetische Elemente und die sanfte Stimme von Sängerin Box. Wahrscheinlich das tanzbarste Lied, sicherlich aber das düsterste. Voller melancholischer Schwere.

Für die beiden abschließenden Remixe (von „Rooms made of dust“ und „Sometimes the waves“ zeichnen sich D’Evoé und Evi Vine verantwortlich. Insbesondere der erste Remix ist im Gegensatz zum Original deutlich filigraner ausgefallen. Aufgrund der ursprünglich vorhandenen Energie gefällt mir die originale Version jedoch besser.

Grobe Stilrichtungen von „Box and the twins“ sind Dream Pop und Shoegaze. Prägend sind hallende Gitarren, eine Klangrhythmik, die an die Musik der 80er Jahre erinnert und ein verträumter weiblicher Gesang.

Schwelgerische Klangwelten, bei denen man die Augen schließen und sich seinen Emotionen überlassen sollte. Mehrmaliges Anhören ist ein Muss. Entfalten die einzelnen Stücke ihre volle Wirkung doch nicht beim ersten Mal.

„Below zero“ weckt Erwartungen und macht neugierig. Also, „Box and the twins“, haltet euch ran. Ich bin gespannt auf das hoffentlich bald erscheinende erste Album.

» Below zero @ Bandcamp
» Box and the twins

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