Christ vs. Warhol – Dissent

Nachdem für „Scarlet`s Remains“ 2007 das letzte Mal der Vorhang fiel, haben Sängerin eveghost, Gitarrist Steven James und Bassistin Marzia Rangel zwei Jahre verstreichen lassen, um gemeinsam mit dem Schlagzeuger Geoff Bruce unter dem Namen „Christ vs. Warhol“ wieder musikalisch aktiv zu werden. Man könnte die neu aufgestellte Gruppe somit durchaus als legitimen Nachfolger von „Scarlet`s Remains“ betrachten. Es wäre aber auch keine Überheblichkeit, wie im Pressetext von einem „Allstars Project des Goth- und Death-Rocks“ zu sprechen. Steven spielte beispielsweise bei den großartigen „All Gone Dead“, „Deadfly Ensemble“ wurde von Marcia unterstützt und Geoff war für keine Geringeren als „Faith and the muse“ tätig. Apropos „Faith and the muse“: William Faith – der Kopf von „Faith and the muse“ – zeichnet sich für die Produktion des Albums verantwortlich. Seine Partnerin Monica Richards für die optische Umsetzung. Nach der Neuformierung ging alles ganz schnell. Mit „Dissent“ erscheint nun das erste Album, über welches sich Batcave-, Deathrock- und Post-Punk-Fans gleichermaßen freuen dürften. Punkige Gitarrenriffs, treibende Basslinien, ein abwechslungsreicher und tanzbarer Rhythmus und der charakteristische Gesang von eveghost bilden die Basis für einen modernen, melodiösen Goth-Rock-Cocktail, der seine Wurzeln nicht verleugnet. Mal schneller, mal langsamer, mal heftiger, mal ruhiger – aber immer mit Energie und Enthusiasmus vorgetragen. Ziemlich überraschend und wohl auch ein wenig befremdlich ist das etwa einminütige Stück „At exactly the right time“. Komplett ohne instrumentelle Unterstützung wird es allein von eveghosts Stimme getragen. Obwohl es sich um eine moderne Produktion handelt, fühlt man sich um einige Jahre zurückversetzt. In eine Zeit als alternative Musik noch eine gewisse Auflehnung gegen gesellschaftliche Zwänge und oberflächliche Betrachtungsweisen bedeutete. Wenn „Dissent“ auch keine herausragenden Hits enthält und die Musik neu erfindet: Neben den zahlreichen leidenschaftslosen Veröffentlichungen dieser Tage ist die Rückbesinnung auf ursprüngliche Werte und die eigenen Wurzeln durchaus erfrischend und begrüßenswert. Also Vorhang auf für „Christ vs. Warhol“…

www.myspace.com/christvswarholmusic

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