Dr. Arthur Krause? War mir bisher unbekannt. Mein erster Gedanke ging bei diesem Namen sofort Richtung unkreativer 08/15-Elektro, den man dieser Tage schwer aus dem Weg gehen kann und der gerne mit dem Etikett „Industrial“ versehen wird. Doch diese Befürchtungen waren glücklicherweise vollkommen unbegründet. Zwar begann vor über einem Jahrzehnt alles als Ein-Mann-Elektroprojekt, jedoch lässt schon der erste Blick auf das Layout eine starke Wandlung Richtung Gothic-Rock-Band vermuten. Schriftart, Bandlogo und das Foto des schemenhaften Schattens eines Gitarristen mit Hut erinnern extrem an „The Sisters Of Mercy“. Die Verehrung für diese Band scheint man auch gar nicht verstecken zu wollen – ist diese doch unüberhörbar. Ein schleppender, wehmütiger, gitarrenorientierter Sound beherrscht das Album. Klangstrukturen und insbesondere dunkle, leidensvolle Gesangslinien wie man sie von der erwähnten Inspirationsquelle her kennt, zeichnen die einzelnen Stücke von „Solutions“ aus. Mal kraftvoller, mal gediegener vorgetragen. Das Album, das bereits 2010 erschien, aber erst jetzt in Deutschland vertrieben wird, beinhaltet ein gewisses Auf und Ab. Manche Passagen erscheinen etwas eintönig, andere Stellen reißen mit und könnten durchaus die eine oder andere Tanzfläche mit kopfnickenden, sich mit geschlossenen Augen im Rhythmus bewegenden und in sich gekehrten Menschen füllen.