Schon während des ersten Durchlaufs des zweiten Longplayers von Scare-crow stellt sich ein vertrautes Gefühl ein. Da scheinen sich einige Melodien und Beats schon beim Auftritt der Leipziger Formation im Rahmen der Burgnächte im Hinterstübchen festgesetzt zu haben. Aus den Boxen dringen Beats, welche sofort Macht über das eine oder andere Körperteil ergreift. Synthetische Melodien, die sich im Kopf festsetzen. Des Öfteren dezent durch Gitarrenriffs und -soli untermalt. War man beim Debüt „Outcry“ noch deutlich von Das Ich beeinflusst, fällt der zweite Streich nun spürbar unabhängiger und vielschichtiger aus. Natürlich verleugnet man auch bei „Werk 2“ diese Wurzeln nicht. Unüberhörbar sind aber auch diverse andere Inspirationsquellen. So wagt man sich beispielsweise zum Abschluss an ein Cover des Klassikers „I Walk The Line“ von Alien Sex Fiend. Wie so oft wird sicher manch einer der Meinung sein, dass diese Version nicht nötig gewesen wäre. Nun gut, ich hingegen finde die Umsetzung durchaus als gelungen und auch absolut passend. Zusätzlich für Spannung sorgt u.a. Gastsänger Sven Friedrich von Zeraphine. „Between The Times“ ist deshalb sicherlich auch ein Highlight. Erinnert es doch auch ein wenig an die nicht mehr existierenden „Dreadful Shadows“ – mit der einen oder anderen elektronischen Beilage.
Scarecrow liefern mit Werk 2 ein spannendes und eingängiges Album ab. Elektronische Elemente liefern die Basis. Gitarreneinsatz und gefühlvolle Melodien versprühen Spannung. Eine Wohltat für die aufgrund vieler eintöniger Elektroveröffentlichungen gelangweilten Ohren. Danke.
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