Erschienen im Fabylon-Verlag als dritter Band der Reihe „Meisterdetektive“.
Herausgegeben von Alisha Bionda.
Es handelt sich selbstverständlich nicht um „echte“ Sherlock-Holmes-Geschichten aus der Feder des Sir Arthur Ignatius Conan Doyle. Es sind vier Novellen von jeweils einem Autoren-Duo, welche sich der Lösung rätselhafter Kriminalfälle widmen. Die Autoren übernahmen sozusagen in verteilten Rollen – Holmes und Dr. Watson – ihre kriminalistischen Untersuchungen.
Der Klappentext:
„Die Autoren-Duos, bei denen je einer die Rolle des Meisterdetektivs oder die seines Freundes Dr. Watson übernahm – Tanya Carpenter & Guido Krain, Erik Hauser & Oliver Plaschka, Désirée & Frank Hoese, Antje Ippensen & Margret Schwekendiek – entführen den Leser in spannende Fälle des klassischen Sherlock Holmes-Crimes. Ob es das Rätsel eines Rad fahrenden Affen zu lösen gilt, mysteriöse Todesfälle in einem Kurhotel, die Geschehnisse um die Tochter des Henkers von London, oder aber die elementare Frage zu klären, ob es Sherlock Holmes nun wirklich gab. Auf alles finden die Autoren eine spannende Antwort. Crossvalley Smith schuf mit seinen Grafiken dazu noch optische Highlights.“
Das Buchcover in dunklen Schwarz-Braun-Tönen zeigt einen Teil der Tower-Brigde und das bekannte Profil des Detektiven Holmes. Jeder Text wird durch zwei Grafiken ergänzt.
„Das Rätsel des Rad fahrenden Affen“
Désirée & Frank Hoese
Eine junge Gesellschafterin wird eines geheimnisvollen Juwelendiebstahls verdächtigt. Sie bittet Sherlock Holmes um Hilfe bei der Aufklärung des Verbrechens, um ihre Unschuld eindeutig zu beweisen. Das Detektiven-Paar begibt sich auf Erkundungen, die sie in die Welt des Varietés und nach Paris führen.
„Holmes und die Selbstmörder von Harrogate“
Tanya Carpenter & Guido Krain
In einem bestimmten komfortablen Zimmer eines Heilbades werden die Zimmerbewohner nacheinander tot aufgefunden. Scheinbar handelt es sich immer um Selbstmord. In einem Selbstversuch findet sich Holmes in eben jenem Zimmer ein. Und auch er steht dann dem Tode sehr nahe. Dr. Watson ermittelt von einer anderen Position aus.
„Die Tochter des Henkers“
Antje Ippensen & Margret Schwekendiek
Der Henker von London wird tot aus der Themse geborgen. Ein Unfall? Seine Tochter beauftragt Holmes und Watson, der Sache nachzugehen. Sie glaubt an Mord. Während Dr. Watson sich das Vertrauen der einfachen Leute verdient, verschwindet Holmes unter einer seiner Maskeraden.
„Die Wahrheit über Sherlock Holmes“
Erik Hauser & Oliver Plaschka
Gab es Sherlock Holmes als lebende Person und war Sir Arthur Conan Doyle nur eine Art Biograph? Eine fiktive Geschichte um alte Briefe und Berichte. Psychiatrieanstalt, Patienten, Befunde, Briefwechsel mit Doyle, verworren und suggestiv. Das Böse personifiziert in der Gestalt Moriartys. Eine mathematische Formel, wie man die furchtbare künftige Entwicklung der Welt vorherberechnen kann.
Sir Arthur Conan Doyle Doyle ließ seinen Meisterdetektiv Sherlock Holmes literarisch sterben, da dessen Popularität sich auf das gesamte Schaffen des Autors legte. Aber was wäre wenn… ja, was wäre: wenn Sherlock Holmes und Dr. Watson weiterhin die rätselhaften Verbrechen im Old England auf unkonventionelle Art und Weise aufklären würden? Dann brauchte es allerdings anderer Autoren. Autoren, welche die beiden Kultfiguren neue Abenteuer erleben ließen.
Das Ergebnis ist dieses Buch mit dem Titel „Sherlock Holmes und die Tochter des Henkers“. Und die Geschichten gestalten sich traditionell skurril und exaltiert. Wie immer sind es die unauffälligen Nebensächlichkeiten, welche letztendlich zur Verbrechensaufklärung führen. Die Ich-Erzählweise beider Detektive lässt den Leser an den Überlegungen des jeweils Berichtenden teilhaben. So befindet man sich selbst „mittendrin“. Zumindest trifft das auf die ersten drei Erzählungen zu. Die letzte Geschichte ist hochspekulativ und verlangt vom Leser einiges an Wohlwollen.
Spannend und ohne modernen Schnickschnack und Action-Passagen. Ein unterhaltsamer Krimi und sehr zu empfehlen.
SHERLOCK HOLMES UND DIE TOCHTER DES HENKERS
Hrsg. Alisha Bionda
Fabylon Verlag
Anthologie – Band 3, Crime
Broschiert, 200 Seiten