Die Band „Tanzwut“ wurde 1997 in Berlin gegründet. Im Mittelalter bezeichnete man eine epileptische Krankheit als Tanzwut (lateinisch Epilepsia saltatoria) soll es ja wirklich gegeben haben. Ob sich die Betroffenen damals ähnlich temperamentvoll bewegt haben?
Die Band nimmt mittelalterliche Instrumente und Einflüsse, mischt diese mit krachender Elektronik und rockigen Gitarrenriffs, mit denen sie sich hinter Rammstein nicht verstecken müssen und vereinigen dies unter anderem mit Dudelsäcken und Schalmeien.
„Freitag der 13.“ ist bereits das neunte Album. Dessen Cover lässt unter dämonisch glühenden Augen beeindruckende Reißzähne aufblitzen, was die Wirkung des Unglück verheißenden Titels visuell unterstreicht.
Frontmann Teufel und seine wilde Horde tragen Melodien und Texte um allerlei Aberglauben vor. Etwas düster, etwas mystisch, sehr tanzbar und mit einem deutlichen, harten Rhythmus. Ein Album, das sich ganz der Zahl Dreizehn verschrieben hat: Titel, Datum der Veröffentlichung (punktgenau am Freitag, den 13.02.2015 fand die Veröffentlichungsfeier im Berliner Club „Last Cathedral“ statt) und dazu noch die Anzahl der Stücke. Einige der dreizehn Songs sind durchaus dem Aberglauben gewidmet. Ansonsten wird der an eine Mittelalter-Band gestellte Anspruch befriedigt und die Texte spiegeln eher „Altes“ wieder. Bei den etwas ruhigeren Stücken stehen die raue Stimme Teufels und die Klänge von Dudelsäcken im Vordergrund. Fast zum „Träumen“. Doch rhythmisch harter Rock, gewürzt mit viel Mittelalter überwiegt. Schnörkelloser Mittelalter-Rock.
Trotz des Album-Titels sollte sich niemand fürchten, denn der Hörspaß überwiegt allemal. Kopfnicken und Fußwippen sind zwar kein Ersatz für Springen und Toben bei einem Konzert, bereiten aber trotzdem große Freude.
Trackliste:
01 – Brot und Spiele
02 – Brüder im Geiste
03 – Freitag der 13.
04 – Spielzeugland
05 – Die Zeit heilt alle Wunden
06 – Ohne Sünde
07 – Der Zeitdieb
08 – Niemals mehr
09 – Des Teufels Braut
10 – Vorbei ist vorbei
11 – Spiegelkabinett
12 – Bis der Morgen graut
13 – Wenn wir untergehen
