Viele Jahre war es ruhig um „The Arch“. Doch pünktlich 25 Jahre nach Bandgründung feiert man dieses Jubiläum mit einem neuen Album. Wer darauf allerdings altbackene Klänge vermutet, liegt vollkommen falsch. Sicherlich liegen die musikalischen Wurzeln der belgischen Formation in den 80ern, als man mit Titeln wie „Ribdancer“ und „Babsi ist tot“ auf sich aufmerksam machen konnte und an denen sich „The Arch“ messen lassen muss. Schließlich werden diese Klassiker auch heutzutage auf der einen oder anderen Party gerne gespielt. So schwingt immer ein Stückchen Nostalgie mit. Aber „Engine In Void“ klingt frisch, modern und ist zugänglich, ohne das dies kalkuliert wirkt und sich „The Arch“ in irgendeiner Art und Weise anbiedern. Der Hörer darf sich über melodische und tanzbare Klangstrukturen mit einer feinen nachdenklichen Note freuen. Basis ist hierfür eine gefühlvolle elektronische Instrumentierung. Doch selbstverständlich kommt auch die E-Gitarre zum Einsatz. Dezent und unaufdringlich. So entstehen angenehme alternative und unabhängige Klangwelten – einzuordnen irgendwo zwischen Electro Wave und Post Punk. Trotz der langen Pause scheinen „The Arch“ niemanden mehr etwas beweisen zu müssen. Das hört man. Beim ersten Durchgang ist die unaufdringliche Schönheit der Stücke jedoch noch nicht eindeutig fassbar. Diese wächst indessen mit der Häufigkeit des Abspielens.
„Engine In Void“ – eine abwechslungsreiche Zusammenstellung von zwölf Songs, die sowohl das Heute als auch das Gestern beinhalten. Die oben genannten Klassiker werden sie zwar nicht ablösen können, trotzdem kann man von einem absolut hörenswerten Album und einem gelungenen Comeback sprechen.
Erwähnen möchte ich noch das Cover des Albums, welches berührt und nachdenklich stimmt. Es zeigt das überraschte Gesicht eines – ehemals – tauben Jungen, der zum ersten Mal in seinem Leben hören kann. Unweigerlich stelle ich mir die Frage, wie ein Leben ohne Musik (und sonstige Geräusche) aussehen würde. Ich bin froh und dankbar, dass ich dies nicht mit letzter Gewissheit beantworten kann und – nachdem ich auf Play gedrückt habe – die Klänge von „Engine In Void“ ein weiteres Mal mein Ohr erreichen…
www.thearch.be