Das Tagebuch eines Verlorenen – ja, dieser Titel ist treffend. Sehr dunkel, gefühlvoll und melancholisch klingen „The Beauty Of Gemina“ auf ihrem Debüt-Album, welches ein großes musikalisches Spektrum abdeckt. Was eine Einordnung schwierig bis unmöglich macht. Industrial Rock? Gothic Rock? Dark Wave? Keine Ahnung, letztendlich ist das auch vollkommen unwichtig. Im Gegenteil: dies macht einen Teil der Qualität dieser Scheibe aus. Man eifert scheinbar keiner bekannten Band nach, sondern bringt die Gedanken über die zerstörerische Welt „einfach“ in passende Töne. Verträumte Streichermelodien treffen hierbei auf technoide Beats, harte Rockgitarren vermischen sich mit atmosphärischen Industrial-Sounds. Leider kann man eine hohe Qualität beim Songwriting nicht über die gesamte Albumlänge halten. Bei manchen Songs vermisst man einen größeren Spannungsbogen. Nichtsdestotrotz befindet sich auf „Diary Of A Lost“ das eine oder andere Lied für dunkle Winterabende, welches sich bei Kerzenschein genießen lässt.
Mein persönlicher Anspieltipp: „Victims Of Love“ – technoide Elemente treffen auf einen stimmungsvollen Chorus, um anschließend in die Ballade „Forgiveness“ zu münden, welche von einen ruhigen Pianospiel und einem dezenten Streicher- und Blässerteppich getragen wird…
Noch ein Hinweis zum Abschluss. Auf der bandeigenen Seite gibt es ein komplettes Video zu betrachten. Einfach mal reinschauen und -hören: www.thebeautyofgemina.ch