Then Comes Silence – Nyctophilian

NyctophilianBevor ich mich auf „Then Comes Silence“ und ihr drittes Album mit dem geheimnisvollen Titel „Nyctophilian“ einlasse, bleibe ich in der Betrachtung des Covers versunken: Das ockerfarbene Hexenbrett, auf dem sich Symbole, Buchstaben und Zahlen tummeln, ist symbolisches Sinnbild für die Inspirationsquellen bzw. Themen, die im Zentrum des Schaffens von „Then Comes Silence“ stehen. Auch der für eine Band, die alles andere als „stille“ Musik präsentiert, auf den ersten Blick etwas seltsam anmutende Name bezieht sich auf diese zentralen Themen: Vergänglichkeit und Tod.

Themen, denen sich die meisten Menschen nicht freiwillig widmen. Das unausweichliche Ende wird verdrängt. Man lebt, als würde das Zirkusprogramm auf Erden ewig währen. Und doch ist Gevatter Tod allgegenwärtig. Für „Then Comes Silence“ ist es DAS wesentliche Motiv ihres musikalischen Werks.

Nyktophilie

=die Liebe zur Dunkelheit bzw. Nacht

Sänger und Bassist Alex Svenson lebt mit seiner Familie neben einem Friedhof – die Endlichkeit vor Augen. Und seine frühere Tätigkeit als Krankenpfleger haben ebenfalls tiefe Eindrücke hinterlassen. Er empfindet keinen Schauer, wenn die Nacht anbricht und eine unerklärliche Kälte plötzlich und unerwartet den Raum erfüllt. Gespensterhafte Bewegungen. Seltsame Geräusche. Ein rätselhafter Windhauch. Er und seine Mitmusiker lieben und bevorzugen diese düstere Atmosphäre.

Fasziniert von Spiritualität, Horror, Untergang, Verderbnis, Dunkelheit und Tod erschuf die Band aus Stockholm ein geradliniges Album zwischen Post Punk, Shoegaze und Gothic Rock. Romantische, melancholische Klänge treffen auf laute, verzerrte Gitarren. Kraftvoll und dunkel führen die überaus mitreißenden Stücke den Hörer an den Abgrund. Die Zeit ist gekommen, um über den Tod zu sprechen.

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