Die Band
Die Minimal-Electro-Band wurde 1990 noch unter dem Namen „Honigmond“ von A.L.F (Alf Behnsen) – Keyboard und Honey (Hannes Malecki) – zuständig für Gesang und Performance, gegründet. Neben wechselnder Damenbegleitung gibt es noch ein bedeutendes „Bandmitglied“: den Commodore 64 (C64). Diesem „altertümlichen“ Computer verdanken „Welle:Erdball“ ihren typischen Klang. Ebenso typisch ist ein gewisses 50er-Jahre-Erscheinungsbild. Das Logo ist das Zeichen der „Sachsenring“-Produktion (ein Automobil-Hersteller aus einer versunkenen Ära), allerdings um drei mal 23 Grad gedreht (Stichwort: Illuminaten!). „Welle:Erdball“ stehen für scheinbar leichte eingängige Texte in deutscher Sprache, welche jedoch sehr hintergründig sind und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft inklusive ihrer Menschen kritisch unter die Lupe nimmt. So beschwingt und tanzbar jeder Song ist, so sozial- und gesellschaftskritisch sind deren Texte. Auch stehen „Welle:Erdball“ bewusst für deutsche Texte und gegen eine Verwahrlosung der Muttersprache ein. Die Musik besteht aus Elementen der Neuen Deutschen Welle und dem Wave der 80er Jahre, ergänzt durch elektronische „Hilfsmittel“ – wie eben der C64 und die Ätherwellengeige den Stil prägen. Der Name „Welle:Erdball“ macht deutlich, wie sich diese Band versteht: als ein Radiosender, der seine Sendungen auf CD gebrannt anbietet. Deshalb finden sich zwischen den einzelnen Songs immer wieder Fetzen von Verkehrsdurchsagen, Wetterberichten oder anderen Meldungen.
Der Film
Der Projekt-Film „Operation:Zeitsturm“ wurde im Rahmen des Wave-Gotik-Treffens im Leipziger Cinestar-Kino bereits 2008 aufgeführt und kommt nun im Frühjahr 2010 als DVD in den Handel.
„Operation:Zeitsturm“ sind gut 80 Minuten modernes Märchen. Das Gute besiegt das Böse. In einer nicht ganz vollendeten Zeitmaschine ist die Tochter eines Wissenschaftlers im 2. Weltkrieg gefangen, der seine Erfindung aber nicht den Machthabern überlassen wollte. In die Zukunft gesandte Signale werden von Honey empfangen, der daraufhin mit seinen Freunden aufbricht, um einerseits die Zeitmaschine zu komplettieren und andererseits die Tochter des Wissenschaftlers zu befreien und im Leben ohne Krieg willkommen zu heißen.
Ein Traum, den viele von uns träumen. Die Geschichte korrigieren, Geschehenes ungeschehen machen, das Schöne und Gute retten und ans Licht holen. Wer wollte nicht wenigstens einmal ein Held sein?!
Der Film erhebt nicht den Anspruch auf einen Oscar; auch geschichtlich ist nicht alles „korrekt“ ins Bild gesetzt. Jedoch ist die Idee wahrhaftig und es wird kein mahnender Zeigefinger erhoben. „Operation:Zeitsturm“ entspringt einem tieferen Gefühl: Wenn ich zaubern könnte, dann würde ich…
Die CD
Die CD ist selbstverständlich auch ohne DVD ein wie gewohnt Welle:Erdball-typisches Album, auch wenn es als Film-Musik konzipiert ist. Die einzelnen Lied-Texte entsprechen dem Geschehen auf dem Bildschirm bzw. der Leinwand. Man sehe sich die Titel-Liste an und kann sich schon in etwa den Inhalt der Texte vorstellen. Tanzbar ist alles ohnehin und auch mit einem kräftigen Rhythmus versehen.
01 Jarre-Intro
02 Operation: Zeitsturm
03 Wir sind die Maschinen
04 Zurück zum Start
05 Zeitstrangveränderung
06 Die Zeitmaschine
07 Die falsche Front
08 Marie-Sophies Reise
09 Geld regiert die Welt
10 Die Stunde: NULL (C=64)
11 Wir spielen Gott
12 Chaos Total²³ (…und dahinter Gott)
13 Wizard of Wor (erste Version)
14 Lebendig begraben
15 Die Zauberfee
Die Welle-Erdball-Freunde kennen sicherlich den Film schon, aber diesen zusammen mit der CD bei sich im Regal zu haben, ist sicherlich etwas Besonderes in einer nüchternen und oberflächlichen Welt.
www.welle-erdball.info
www.myspace.com/funkbereit