Die Trilogie ist komplett. In wenigen Tagen erscheint das neue Album von Joachim Witt. Nach „Pop“ und „Eisen-herz“ ist Witt nun wieder auf dem grünen Hügel angekommen. Ganz in der Tradition seiner beiden Vorgänger kontrastieren Witts Gesang und poppige Beats mit brachialen Gitarren. Eine düstere Komponente zieht sich durch alle Songs. Die immer melancholische Stimme von Witt transportiert gleich zu Beginn eine schaurige Stimmung zum Hörer. Die Musik lässt nicht mehr los – und so lauscht man gespannt, welchen Themen sich Witt dieses Mal widmet. Die Missstände der Welt und des Menschseins stehen auf der Tagesordnung, und dabei geht Witt sprachlich geschickt vor. Die Refrains gefallen durchgängig. Melodiös und anklagend zugleich versteht es Witt, jedes Mal eine gewaltige Eruption an Emotionen zu erzeugen. „Bayreuth 3“ enthält vorwiegend Mid-Tempo-Songs. Einzig „Wem gehört das Sternenlicht“ ist ein ruhigerer Song mit zusätzlicher weiblicher Stimme.
Meine Anspieltipps sind: „Menschen“, „Neuland“ & „Tiefenrausch“.
Musikalisch präsentiert sich Witt gewohnt souverän. Einfallsreiche Lyrik ohne Plattitüden, vorwärts treibende Gitarren, gelegentliche Samples auf einem melancholischen Grundfundament. Ein erstes Platten-Highlight des Jahres 2006.